Alles im Zeichen der Sicherheit: Für Menschen und Maschinen
Künftig lauten die Aufträge häufiger glasklar: Machen Sie unsere Werke sicher.
Wuppertal. Drei Werke in Deutschland, eins in Brasilien, eins in China — und in Indien entsteht gerade ein neues. Dort sind es 6000 Quadratmeter, in China sind es 16 000 für Fertigung und Zentrallager, außerdem errichtet Schmersal derzeit am Heimatstandort in Wuppertal das neue für Europa zuständige automatische Hochregallager und hat als zusätzliche Wachstumsreserve ein weiteres Grundstück gegenüber dem Stammsitz erworben. Alles Zeichen und Investitionen auch für den Wandel bei Schmersal, für die strategische Neuausrichtung vom Komponenten- zum Systemlieferanten.
Dabei geht es stets um Sicherheit — und zwar sowohl für den Menschen als auch für die Maschine. Wie Gesellschafter Heinz Schmersal und Sohn Philip Schmersal (Geschäftsführer und dritte Generation im Unternehmen) berichten, ist das Unternehmen überall dort unterwegs, wo sich etwas bewegt, also quasi in sämtlichen Bereichen, beispielsweise in Holz-, Lebensmittel, und Automobilindustrie sowie im Off-Shore-Bereich, in der Fördertechnik, bei Aufzügen und in Fertigungsstraßen. Schmersal entwickelt und liefert unter anderem Türverriegelung, Türzuhaltungen, Sensoren, Mikroschalter, Positionsschalter, opto-elektronische Lichtgitter, Sicherheitsschalter und Sicherheitsrelais. Mehr als 20 000 Produkte und Produktvarianten hat das Unternehmen im Programm. Das ist das weltweit größte Programm an Sicherheits-Schaltgeräten für Personen- und Maschinenschutz.
„Irgendeiner Industrie geht es immer gut“, sagt Philip Schmersal angesichts der breiten Aufstellung des Unternehmens. Dabei trägt der größte Kunde weniger als vier Prozent zum Umsatz bei, was Schmersal eine hohe Unabhängigkeit von einzelnen Kunden und Industrien beschert.
Klein- und Mittelserien sind das Geschäft von Schmersal. Das geht so weit, dass einzelnen Kunden in Einzelfertigung auch einmal nur ein Sicherheitsbaustein geliefert wird. Ein Auftrag, den größere Wettbewerber gar nicht bearbeiten. Der Schmersal-Anspruch lautet dabei: Alles aus einer Hand.“ Das schafft Kundenbindung, so Philip Schmersal.
Grundsätzlich fordern die Kunden jedoch verstärkt, komplette Lösungen aus einer Hand. Das bedeutet vereinfacht: Ein großer internationaler Konzern formuliert den Auftrag so: Machen Sie unsere Werke sicher. Genau das stellt für Schmersal den Wandel vom Gerätehersteller zum Systemanbieter dar. Heinz und Philip Schmersal unisono: „Wir können das.“
Das fordert zwar zusätzliche Kompetenzen in Entwicklung und Technik. Doch rund 20 Prozent der Beschäftigten bei Schmersal sind Ingenieure. Während hingegen die handarbeitslastige Montage zu 75 Prozent von Frauen erledigt wird, die mit diesen Anforderungen besser zurechtzukommen scheinen.
Der Auslandsanteil am Gesamtumsatz liegt derzeit noch bei rund 45 Prozent. Was die Sicherheitstechnik angeht, befinden sich Brasilien, China und Indien jedoch gerade auf dem Sprung. So sterben zum Beispiel in China auch jetzt noch jährlich Tausende Menschen in Bergwerken. Für staub- und schlagsichere Schalter sowie explosionsgeschützte Schalter von Schmersal, die die Menschen schützen, gibt es dort großen Bedarf. Den größten Wachstumsmarkt sieht Schmersal in diesen Ländern.