Arbeitslosigkeit steigt im Juli massiv an

Statistik 11,8 Prozent beträgt die Quote. Die schlechtesten Zahlen in ganz NRW.

Die Arbeitslosigkeit in Wuppertal ist gegenüber dem Vormonat um 1064 Arbeitslose angestiegen. Derzeit sind 20866 Menschen im Tal und auf den Höhen ohne Arbeit. Obwohl dies noch immer 1300 weniger als im Juli 2007 sind, ist der Anstieg beunruhigend. Katja Heck, Leiterin der Wuppertaler Arbeitsagentur, erklärte gestern, dass Wuppertal die einzige Stadt in ganz Nordrhein-Westfalen ist, die eine vierstellige Zunahme der Arbeitslosigkeit verzeichnen muss.

„Zwar ist eine Zunahme typisch für den Monat Juli, weil sowohl Quartalsende ist als auch viele Schulausbildungen aufgrund der Ferien enden“, resümierte sie gestern und fügte an: „Trotzdem ist die Höhe des Anstiegs in diesem Monat ungewöhnlich, denn er liegt an der oberen Grenze der Anstiege der vergangenen Jahre.

In der Tat ist die Arbeitslosenquote von 11,2 Prozent auf nunmehr 11,8 Prozent gestiegen. Noch vor einem Jahr hatte sie allerdings 12,3 Prozent betragen.

Ebenso besorgniserregend ist der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit. Derzeit sind 2850 Menschen unter 25 Jahren in Wuppertal ohne einen Job. Das sind 430 mehr als noch im vergangen Jahr. Die Arbeitsagentur-Chefin äußerte die Hoffnung, dass die Jugendarbeitslosigkeit geringer werde, weil die Firmen mehr Facharbeiter benötigten.

Dem widerspricht jedoch ein anderer Trend in Wuppertal, der den Beginn einer grundsätzlichen Trendwende markieren könnte: Im Juli beendeten 3400 Wuppertaler ihre Arbeitslosigkeit und damit etwas weniger als noch im Vorjahresmonat. Erstmals seit Januar haben wieder mehr Wuppertaler ihre Arbeit verloren als eine neue Beschäftigung gefunden. Laut Heck sei dieser – wenn auch stärkere – Anstieg jedoch saisontypisch und vorübergehend. „Dies deutet noch nicht auf eine Verschlechterung des Arbeitsmarktes hin“, ist sie sicher.

Besonders prägnant sind jedoch auch die ausländischen Arbeitnehmer von dem saisonalen Trend betroffen. Im Bezirk der Arbeitsagentur, dazu zählen dann auch die Städte Velbert, Heiligenhaus und Wülfrath, waren im Juli 7000 Ausländer ohne Job. Das ist eine Arbeitslosenquote von 24,4 Prozent, und die Zahl der arbeitslosen Ausländer ist im Vergleich zum Juni um etwa 300 gestiegen. Damit hat sich die Quote um einen Prozentpunkt gegenüber dem Vormonat erhöht.

Sollte sich die Konjunktur, wie befürchtet, abkühlen, befürchten nicht wenige Wuppertaler, dass dies Auswirkungen auf das verarbeitende Gewerbe – traditionell stark in Wuppertal –haben könnte. Dann droht ein weiterer Anstieg der Arbeitslosenzahlen.

“ Weitere Berichte S. 16, 17