Axalta erweitert die Lackproduktion

Neue Anlage zur Herstellung von Wasserlacken an der Hatzfelder Straße kostet 45 Millionen.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Zum Druck auf den roten Knopf war Charles Shaver, Axalta-Vorstandsvorsitzender und geschäftsführendes Vorstandsmitglied (CEO), aus den USA angereist. Am Mittwoch setzte er die Wasserlack-Produktionsanlage im Werk 2 an der Hatzfelder Straße symbolisch in Gang. 45 Millionen Euro hat das weltweit operierende Unternehmen für den Neubau am Standort Wuppertal investiert.

Shaver erinnerte vor zahlreichen Gästen und der neuen Abfüllanlage für Reparaturlacke an die große Tradition des Standorts Wuppertal. Die Ursprünge der Lackproduktion reichen im Tal der Wupper bis ins Jahr 1866 zurück.

Die Abläufe im neuen Werksgebäude seien mit dem Ziel entwickelt worden, Umweltauswirkungen zu senken, erklärte Norbert Weckes, Standortleiter Wuppertal, der neben der versammelten Axalta-Chefetage, Oberbürgermeister Peter Jung und zahlreiche Kunden, darunter Vertreter von VW und Porsche, begrüßte.

Für Großabnehmer werden die Lacke weiterhin am benachbarten Betriebsgebäude in Tankwagen oder in Container zu „Portionen“ von jeweils einer Tonne abgefüllt. Die Reparaturlackmarken Cromax, Spies Hecker und Standox werden in der neuen Anlage vollautomatisch in Dosen verfüllt und dann palettenweise verschickt.

Peter Jung, Oberbürgermeister

Kunden sind die meisten Automobil- und Nutzfahrzeughersteller der „Region“. Wobei Axalta die Märkte in Europa, dem Nahen Osten und Afrika in einer Region zusammengefasst hat. Man sei stolz darauf, dass man auf jedem zweiten Auto in dieser Region eine Axalta-Lackierung finde — und dies seien zunehmend Lackierungen auf Wasserbasis, erklärte Charles Shaver. Das Projekt biete die Gelegenheit, die Produktivität an anderen Stellen des Werks zu steigern und Wuppertals Position als Produktionsstandort zu stärken.

Zur guten Stimmung bei der Inbetriebnahme dürfte beigetragen haben, dass die Anlage neun Monate nach dem ersten Spatenstich betriebsfertig ist. „Und das, obwohl es im Winter extrem viel geregnet hat“, sagt Franz Nünning von der Lühnbau Gmbh, die das Gebäude fristgerecht fertigstellte.

„Ein Unternehmen, das investiert, möchte am Standort bleiben“, sagte Oberbürgermeister Peter Jung. Neben der Sicherung der Arbeitsplätze begrüßte er vor allem, dass Axalta mit der neuen Anlage auf Nachhaltigkeit setze. „Alle Beschwerden bezüglich der Baustellen auf der A 46 richten sie bitte an das Land, dafür ist die Stadt nicht zuständig“, sagte Jung schmunzelnd. Die Zusammenarbeit in der Bauphase bezeichneten beide Seiten als vorbildlich. „Ich hoffe, dass sie weiterhin in der Stadt Wuppertal investieren“, sagte Jung.

Kein Thema waren die Steuerbescheide der vergangenen Jahre. Für 2013 hatte Wuppertal Gewerbesteuern an Axalta in Höhe von 12 Millionen Euro zurückzahlen müssen. Die Differenzen sollen inzwischen ausgeräumt sein.