Die Happich GmbH geht in die Insolvenz
Der Betrieb der Happich Fahrzeug- und Industrieteile GmbH soll weitergeführt werden. Allein in Wuppertal sind etwa 200 Arbeitsplätze betroffen.
Wuppertal. Gerade erst hatte die Happich Fahrzeug- und Industrieteile GmbH angekündigt, mit Hilfe einer Landesbürgschaft und mehreren Partnern nach Taiwan verlagerte Arbeit zurück ins Bergische zu holen. Dabei ging es um ein Produktionsvolumen in Höhe von etwa vier Millionen Euro.
Doch diese Pläne konnten offenbar nicht rechtzeitig verwirklicht werden. Denn nun hat Happich den Insolvenz-Antrag gestellt. Gleichzeitig beantragten drei Tochtergesellschaften der GHE-Group Insolvenzantrag, darunter die Produktionsgesellschaft in Tschechien. Insgesamt geht es bei der Gruppe um zirka 450 Arbeitsplätze, davon etwa 200 unmittelbar in Wuppertal. Außerdem hängen etliche Arbeitsplätze bei Zulieferfirmen am Happich-Geschäft.
Der vorläufige Verwalter Bruno M. Kübler will den Geschäftsbetrieb aufrecht erhalten. Für die Monate Juli bis September will er zudem umgehend die Zustimmung der Agentur für Arbeit für die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes und damit die Sicherung der Gehälter einholen.
Happich ist Systemlieferant, insbesondere für Omnibusse, Lastkraftwagen und Wohnwagen. Alles Bereiche, die von der Wirtschaftskrise besonders stark betroffen sind. Die Folge für Happich ist ein massiver Auftragseinbruch.
Ziel des Verwalters ist jedoch "die Fortführung und Sanierung des Unternehmens sowie der Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze". Auch Knut Giesler von der IG Metall zeigt sich zuversichtlich. Er hofft, dass sich das ursprünglich geplante Fortführungskonzept nun in der Insolvenz doch noch realisieren lässt.
Happich soll es derzeit an Liquidität gemangelt haben, und in einigen Wochen hätte vielleicht das Vertrauen der Lieferanten und Zulieferer auf dem Spiel gestanden. Die Situation ist allerdings jetzt auch deswegen schwierig, weil die Produktion in eine separate Gesellschaft nach Tschechien verlagert wurde, und der dortige Vermieter derzeit Forderungen in Millionen-Höhe geltend macht. Über diese Verlagerung nach Tschechien hatte es zu zuvor heftige Auseinandersetzungen im Betrieb gegeben.