Ferrari setzt auf Wuppertaler Ingenieure von Delphi

In Genf präsentieren unter anderem Ferrari und Volvo Autos, in denen viel Technik aus Wuppertal stammt.

Wuppertal. Ferrari setzt auf Technologien von Delphi, um die roten Rennwagen effizienter und umweltfreundlicher zu bauen — und präsentiert die Ergebnisse derzeit auf dem Autosalon in Genf.

Delphi (langfristiger Partner des legendären Herstellers von Hochleistungsfahrzeugen) entwickelte das Bordnetz mit seinen Kabelsträngen für die Nieder- und Hochspannungsteile der elektrischen/elektronischen Systeme. Die Wuppertaler Delphi-Ingenieure wendeten dabei ihre Entwicklungssoftware an, die als Delphi Velocity™ Tool Suite bekannt ist. Sie vernetzt die komplexen Entwicklungsarbeiten von Konzeption über Analyse und Tests einschließlich der Simulationsverfahren zu einem integrierten Arbeitsgang. Das beschleunigt die Produktentwicklung.

Im Ferrari F15Q Benzin-Elektro-Hybridfahrzeug ermöglicht der Hochspannungskabelstrang eine starke Leistungsentfaltung und verringert das Gewicht. Und das spart Treibstoff und CO2. Zusätzlich arbeitete Delphi mit den Ferrari-Ingenieuren zusammen, um ein Klimatisierungssystem zu entwickeln, das sich durch geringes Gewicht auszeichnet, höchsten Komfort für alle Insassen bietet und die Kühlung für die optimale Betriebstemperatur der Hochspannungs-Akkumulatoren bereitstellt.

Delphi hat bei Ferrari auch bei der Erarbeitung einer Lösung für das Ladeverfahren geholfen, um von den umfangreichen Erfahrungen zu profitieren. Immerhin hat Delphi Ladesysteme für verschiedenste Normen weltweit entwickelt.

In Genf zeigt sich zudem ein Trend hin zu intelligenten, automatisch arbeitenden Sicherheitssystemen, die den Fahrer in gefährlichen Situationen unterstützen, wenn er selbst nicht schnell genug reagieren kann. Immer mehr Neuwagen haben das von Delphi entwickelte ACC (Adaptive Cruise Control) an Bord, das den Abstand einhält und bei Bedarf automatisch das Fahrzeug abbremst, sollte der Fahrer auf die Warnungen nicht reagieren.

Delphi bietet Fahrerassistenzsysteme an, in denen unterschiedliche Sicherheitsfunktionen zu einem Paket integriert werden. Das bereits jetzt bei mehreren Modellen von Volvo verfügbare automatische Notbremssystem (Collision Mitigation System, CMS) von Delphi wird auch im neuen V60 erhältlich sein. Das ist nach Delphi-Angaben das weltweit erste sensorbasierte Fahrerassistenzsystem, das die volle Bremskraft des Fahrzeugs aktiviert, um Kollisionen mit Fußgängern oder Fahrzeugen zu vermeiden oder die Auswirkungen erheblich zu mildern.

Die Sicherheitsfunktionen: adaptive Geschwindigkeitsregelung bei voller Geschwindigkeit, frühzeitige Warnung vor einer Kollision mit Fußgängern oder Fahrzeugen und selbstständige Vollbremsung, Pre-Crash-Erkennung, Spurhalte-Warnung, automatische Scheinwerfer-Steuerung und Verkehrsschild-Erkennung. Der V60 ist auch mit dem Heck- und Seitenerfassungssystem von Delphi ausgestattet. Es umfasst ein einzelnes Radar, das drei Funktionen bietet: Überprüfung des toten Winkels, Spurwechselassistent und Überwachung des Querverkehrs.

Entwickelt werden die Systeme an verschiedenen Standorten in Europa und USA. Das Kunden-Technologie-Zentrum Wuppertal spielt dabei als Systementwicklungs-Zentrum eine zentrale Rolle — in der Vorausentwicklung und für die Anpassung der Technologie an europäische Straßenverhältnisse. kuk