Wirtschaftsjunioren setzen auf Wuppertaler

Stefan Kirschsieper wird im kommenden Jahr Bundesvorsitzender.

Wuppertal. Während des NRW-Tages hat er noch beim Unternehmerkongress Jürgen Rüttgers interviewt. Weil der die Glashalle der Sparkasse früher als geplant betrat, waren auch Stefan Kirschsiepers Fähigkeiten als Zeit-Überbrücker für den Ministerpräsidenten gefragt. Alles kein Problem. Der 37-Jährige hat längst Übung damit, steht beispielsweise mit Oberbürgermeister Peter Jung häufig auf Bühnen im Rampenlicht und stellt dann seine Moderator-Qualitäten unter Beweis.

Jetzt kommt auf den Geschäftsführer der in der fünften Generation familiengeführten Walter Kottmann GmbH eine neue Aufgabe hinzu. Die Bundeskonferenz der Wirtschaftsjunioren Deutschlands hat ihn zum Bundesvorsitzenden gewählt. Damit steht Kirschsieper im kommenden Jahr an der Spitze des mit mehr als 10000 aktiven Mitgliedern größten deutschen Verbandes junger Unternehmer und Führungskräfte.

Im Fokus seiner Tätigkeit: das Thema Bildung. "Wir wollen uns positionieren", sagt Kirschsieper und meint damit die Forderungen nach Ganztagsschulen. Auch das Pflichtvorschuljahr wollen die Wirtschaftsjunioren in die Diskussion bringen. Beides steht sowohl in Zusammenhang mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf als auch dem Anliegen, Bildung in Schulen überhaupt möglich zu machen.

Im Bundestagswahlkampf will Kirschsieper zudem verstärkt auf die Anliegen junger Unternehmer hinweisen: "Wie müssen verhindern, dass ein rein auf Sozialromantik ausgerichteter Wahlkampf geführt wird", so Kirschsieper. Die diplomatische Umschreibung einer klaren Haltung: "Der Mittelstand fühlt sich in der Politik nicht immer richtig vertreten."

Mit Kirschsieper, seit 2001 Mitglied der Wirtschaftsjunioren Wuppertal, 2003 Vorsitzender des Wuppertaler Kreises und 2006 sowie 2007 dann Landesvorsitzender des NRW-Verbandes war, rückt bereits der zweite Wuppertaler an die Stelle des Bundesvorsitzenden. Zuvor war bereits Thorsten Westhoff im Jahr 2005 in dieser Funktion.

Im vergangenen Jahr wurde Kirschsieper zudem mit der höchsten Auszeichnung des Weltverbandes, der Senatorenwürde, ausgezeichnet.