Wo die Studenten in Wuppertal gerne feiern gehen

Wuppertal hat ein reichhaltiges Angebot an Kneipen und Cafés.

Foto: Stefan Fries

Extrablatt, Bar Celona, Sausalitos - Gastro-Ketten wie diese gibt es in nahezu jeder Stadt. Was die Wuppertaler Bar- und Kneipenszene interessant macht, sind die privaten Alternativen. Das Luisenviertel ist als inoffizielle Altstadt Wuppertals die erste Anlaufstelle für viele Studenten.

Gleich vorn am Laurentiusplatz liegt das in orangefarbenem Retro-Look gehaltene Beatz und Kekse. Hier gibt es nicht nur süße Leckereien, sondern auch Live-Musik, Funk- und Indie-Partys und Karaoke-Abende. Alte Ledersofas und Leinwände laden zum Versacken ein: „Besonders gemütlich ist es hier sonntagabends beim Tatort — am besten mit einem Oreo-Shake“, schwärmt die Psychologiestudentin Johanna Blume.

Ein paar Meter weiter erkennt man die Viertelbar bereits an der Menschentraube vor der Tür und dem Gedränge hinter der verglasten Front. Mit ihrem Standort im Herzen des Luisenviertels zieht die Bar ein breitgefächertes Publikum an und ist auch unter der Woche bis in die Morgenstunden gut besucht. Unter dem Motto „Hut&Gut“ finden hier regelmäßig Konzerte statt.

In einem Hinterhof um die Ecke findet sich die Bar Zum Köhlerliesel, die vor allem am Wochenende brechend voll und laut ist und im Sommer nicht nur die Raucher in den gemütlichen, mit bunten Lampions behängten Außenbereich lädt. „Das Köhler hat die besten Shots der Stadt, vor allem den Käsekuchen“, so Julian Peji, der im dritten Semester Soziologie studiert. „Den gibt’s in keiner anderen Kneipe!“

Gegenüber liegt das Design-Café Swane - eine interkulturelle Begegnungsstätte, in der die kreativ gestalteten Upcycling-Möbel nach erfolgreichem Probesitzen direkt gekauft werden können. Stammbesucherin und Mathematikstudentin Linda Bütow genießt die familiäre Atmosphäre: „Ich bekomme inzwischen schon vorab die Info, ob mein Lieblingswein heute da ist und welche Alternativen es sonst gibt.“ Veranstaltungen rund um Kunst und Kultur haben hier ein Zuhause.

Diese Mischung aus Kultur und Gastronomie hat auch der Hutmacher im ehemaligen Mirker Bahnhof an der Nordbahntrasse perfektioniert: Vom Poetry Slam bis zur Schallplattenbörse bietet das Utopiastadt-Hauptquartier alle Arten von Events. Im Sommer laden die Liegestühle vor der Tür die Spaziergänger und Inlinefahrer zu einer Pause mit dem hauseigenen Bärtig Bräu.

Etwas weniger stylish, aber umso authentischer lebt es sich auf den Höhen der Nordstadt: Freunde des irischen Biers zieht es ins Domhan, einen kleinen Irish Pub, der neben den typischen Getränken auch einige passende Gerichte anbietet.

Sparfüchse trifft man im Chili Royal oder kurz Chilis, wo montags und mittwochs die Würfel über die Getränkepreise entscheiden. „Außerdem gibt’s da den besten hausgemachten Mexikaner“, schwört Maren Becker. Musikalisch geht es hier Gitarren lastiger zu als im Luisenviertel, genau wie im Underground auf der B7, das als Metal-Kneipe das Erbe des früheren Clubs Pavillon trägt.

Auch die klassische Eckkneipe hat ihren Reiz nicht verloren. Vor allem zugezogene Studierende entdecken die von außen teilweise zwielichtig anmutenden Wirtschaften wieder: „Im Kipchen in der Innenstadt ist es ein bisschen wie auf der Kirmes“, schmunzelt Maximilian Kaufhold, der gerade seinen Master in Entrepreneurship und Innovation abgeschlossen hat. „Es gibt immer was zu gucken, und die Wirtinnen haben für jeden einen flotten Spruch parat.“ Jacob Künzer ist gern im Schlupp, das mit seiner Lage in der Südstadt in Uni-Nähe besonders viele Studenten anzieht. „Das Stammpublikum besteht eher aus älteren Herren, die Atmosphäre ist total urig. Aber donnerstags ist ja der Wuppertaler Ausgehtag, dann sind auch viele junge Leute da.“

Neben den zahlreichen Kneipen quer durch Elberfeld darf man jedoch auch die hauseigene Uni-Kneipe am Campus Grifflenberg nicht vergessen. Hier werden bis in die Abendstunden Referate vorbereitet, wird auf bestandene Prüfungen angestoßen, klingen bei Bier und Burgern Probennachmittage Uni interner Ensembles aus.