Nachgehakt Wo sind all die Schwebebahnwagen hin?
Die erste Generation wurde in den 1970er Jahren ausrangiert. Einige sind aber noch erhalten geblieben.
Wuppertal. Bis auf den Katschberg in Österreich hat es die Schwebebahn geschafft. Sogar in Spanien sollen sich zeitweise ausrangierte Wagen des Wuppertaler Wahrzeichens befunden haben, und natürlich hatte auch St. Etienne, Wuppertals Partnerstadt, 1973 ein Exemplar bekommen. „Die Überführung habe ich damals selbst begleitet“, erinnert sich Verkehrsexperte Herbert Cappell, Vorstandsmitglied in der Stiftung Regionale Verkehrsgeschichte. „Bei vielen Wagen lässt sich aber nicht mehr klären, wo sie abgeblieben sind“, erklärt Cappell.
54 Wagen und zwei Gelenkwagen verkauften bzw. verschenkten die Wuppertaler Stadtwerke in den 1970er Jahren. Als Bar wurden sie zum Beispiel genutzt oder auf Kinderspielplätzen. Der jeweilige Ersterwerber sei verbürgt, so Cappell, der einen Großteil noch auswendig kennt. An wen dann weiterverkauft wurde, stehe bei vielen Wagen aber nicht mehr fest. „Oftmals waren die neuen Eigentümer dann auch froh, wenn sie die Wagen wieder los waren.“ Denn so ein Schwebebahnwagen musste gepflegt werden. „Die waren nicht dafür gemacht, irgendwo hingestellt zu werden. Eigentlich musste man sie aufhängen.“ Vielen sei der Aufwand zu groß geworden, ein nicht geringer Teil wurde deshalb verschrottet, so Cappell.
Ein echter Kaiserwagen — der also wirklich bei der offiziellen Jungfernfahrt mit Kaiser Wilhelm II. dabei war — existiert aber noch im Camping-und Mobilheimpark „Am Mühlenteich“ in Lingerhahn im Hunsrück. Davon konnte sich im Oktober auch Jürgen Eidam überzeugen. Der Vorsitzende des Vereins Barmer Bergbahn nutzte eine Fahrt in die Pfalz zu einem Abstecher dorthin und fotografierte den Wagen.