Junior Uni Kinder bauen eine Schwebebahn
Der Kurs an der Junior Uni ist ein echter Klassiker.
Eines war Ralf Wienand von Anfang an klar: Wenn er an der Junior Uni mit Kindern die Schwebebahn nachbaut, dann mit schönem Blick auf das reale Vorbild. Dabei ist es geblieben. Wer Wienand im Kursraum im 3. Stock besucht, kann sich abwechselnd die vorbeifahrende Schwebebahn und das Modell aus rot-schwarzer Fischertechnik anschauen – und die Ähnlichkeit bewundern.
Einen „Klassiker“ nennt Pressereferentin Karin Röhrich den Schwebebahn-Kurs, der seit vielen Semestern an der Junior Uni am Loh in Barmen läuft. „Der ist immer auch für die Erwachsenen ein großes Thema“, sagt Röhrich. Bei Führungen gebe es immer wieder begeisterte Reaktionen beispielsweise: „Das will ich auch gern mal machen“.
Als stellvertretender Betriebsleiter der Wuppertaler Schwebebahn weiß Wienand genau, wovon er spricht. „Es macht mir Spaß, Leuten etwas über die Schwebebahn zu erzählen. Da kann man Legenden ausräumen und sie durch Fakten ersetzen.“ Den richtigen Umgang mit Kindern und Jugendlichen hat er als Kanu-Trainer gelernt. Seit 2009 arbeitet er als Schwebebahn-Dozent – fast so lange, wie es die Junior Uni gibt.
Nach ersten Kursen für Jugendliche bekam er mit den 7- bis 10-jährigen die Altersguppe, die er bis heute unterrichtet. Auf die Idee mit der Fischertechnik kam Ina Krumsiek, die damalige Geschäftsführerin der Junior Uni. Wienand hatte selber noch nie mit Fischertechnik zu tun gehabt, doch machte er sich gründlich damit vertraut und bestellte die passenden Plastikbauteile.
Seinen Kurs verteilt er auf sieben Termine. Nach der Kennenlernphase steht eine Besichtigung der Schwebebahn-Werkstatt in Vohwinkel an. „Die Highlights sind immer, wenn sich alle in den Kaiserwagen setzen dürfen – und auf den Platz des Fahrers“, berichtet Wienand. Zurück an der Junior Uni lässt er erst das Gerüst und dann die Wagen der Mini-Schwebebahn bauen.
„Es ist wie im richtigen Leben: Man hat manchmal Freiräume und mal nicht“, erklärt Wienand. Beim Gerüst müssen sich alle an den von ihm erstellten Plan halten, aber „bei den Fahrzeugen kann man individuell bauen. Sie müssen nur fahren – das ist die Bedingung.“ Oft bauen die Kinder so zügig, dass noch Zeit für einen Ausflug zum Schwebebahn-Leitstand in Elberfeld bleibt. Für diesen Einblick ist Wienand seinem Arbeitgeber besonders dankbar. „Den Schwebebahn-Leitstand sieht sonst keiner.“
Ungewöhnlich ist auch das Finale. Anders als üblich an der Junior Uni dürfen die Eltern sich anschauen, was ihre Kinder gebaut haben, und Fotos machen. Das Beste für Wienand ist allerdings die Kreativität der Kinder. „Sie kommen mit Ideen, auf die noch keiner gekommen ist.“ Und wenn der Dozent auf eine knifflige Frage keine Antwort hat, fragt er gern bei seinen Arbeitskollegen nach.
Am Sonntag, 9. September, kann man sich ab 12 Uhr für den nächsten Schwebebahn-Kurs mit Ralf Wienand bewerben. Der Kurs selbst beginnt am 26. November und endet im Januar 2019. Die insgesamt sieben Termine finden jeweils von 16.30 bis 18.30 Uhr statt.
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