Der Ex-Profi unterschrieb beim Regionalligisten WSV macht Transfer von Terrazzino perfekt (mit Video)
Wuppertal · Marco Terrazzino ist seit Montag neuer Spieler bei Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV. Am Mittag setzte er die Unterschrift unter den Vertrag, der ihn an den aktuellen Tabellenzweiten bindet.
Es ist ein Transfer nach der eigentlichen Wechselperiode, der die Konkurrenz aufhorchen lassen wird, denn der 32-jährige Offensivspieler hat 73 Erstliga und 131 Zweitliga-Spiele in seiner Vita, ist für Hoffenheim, Karlsruhe, Freiburg, Bochum, Dresden und Paderborn aufgelaufen. Zuletzt spielte er zwei Jahre bei Lechia Gdansk (Danzig), absolvierte 48 Spiele in der Extraklasa, der höchsten polnischen Spielklasse. Seit Sommer war er vereinslos, hielt sich seit gut drei Wochen beim WSV fit.
Nun soll er möglichst schnell eine Spielberechtigung erhalten und den Wuppertalern helfen, ihre hohen Ziele in der Liga zu erreichen. Ihm lag zwar auch ein Angebot von Drittligist Ingolstadt vor, aber für den WSV sprach auch die Nähe, denn Terrazzino, der gebürtiger Mannheimer ist, will nach Jahren der Wanderschaft mit seiner Frau in unserer Region heimisch werden. Er wohnt jetzt in Witten, woher seine Frau stammt. Gaetano Manno, Sportlicher Leiter beim WSV, konnte ihm schmackhaft machen, welch hoher Wert es sei, bei der Familie zu sein und den Sohn (der ist 1 1/2) später mal vom Kindergarten abholen zu können.
Genau wie schon Charlison Benschop, in dem Terrazzino auch einen großen Fürsprecher hatte. Manno zeigte sich aber auch sehr dankbar, dass Sponsor Friedhelm Runge ihm die finanziellen Voraussetzzungen für den Transfer gegeben habe. „Ohne Friedhelm wäre das aus dem bisherigen Etat nicht möglich gewesen“, so Manno. Der Sportliche Leiter hofft, in Terrazzino das zuletzt noch fehlende Puzzleteil im Offensivspiel gefunden zu haben. Klar ist auch, dass der Konkurrenzkampf dadurch noch härter wird, die Teamchemie gleichzeitig nicht aus dem Gleichgewicht geraten darf.
„Ich bin sehr froh, dass ich hier bin. Die Mannschaft hat mich vom ersten Tag an toll aufgenommen“, sagt Terrazzino. Umgekehrt habe ihm der Ehrgeiz und die Power im Team sofort gut gefallen. „Es sei in Deutschland übrigens die erste seiner Stationen, an der er noch mit keinem Spieler vorher schon mal zusammengespielt hat. Mit Charlison Benschop habe er sich aber mit Bochum gegen Düsseldorf schon heiße Duelle geliefert, und auch der Draht zu Kevin Pytlik sei sofort da gewesen. Beide unterhalten sich oft auf polnisch, das auch Deutsch-Italiener Terrazzino spätestens nach dem Danzi-Intermezzo recht gut spricht. Seine Frau ist gebürtige Polin und Deutsch-Lehrerin und berichtigt ihn gerne.
Die Fußballsprache beherrscht Terrazzino mit feiner Technik und viel Spielverständnis ohnehin perfekt. „Ich kann es kaum erwarten, wieder auf dem Platz zu stehen“, sagt er, beschreibt seine Lieblingsposition als „Freigeist hinter den Spitzen“. Ob er schon am Freitag zu Hause gegen Wiedenbrück einen Einsatz haben wird, hängt einerseits davon ab, ob bis dahin die Spielberechtigung da ist, was bei Auslandstransfers etwas komplizierter ist, und natürlich von der Idee von Trainer Hüzeyfe Dogan. Terrazzino selbst fühlt sich fit. „Die Wochen hier im Training und das Testspiel am Donnerstag, haben mir gut getan.“