Meinung WSW lassen uns hängen
Der Kaiserwagen wird erst im September 2021 an der Schiene hängen und Touristengruppen transportieren. Schätzen die Stadtwerke. Wenn alles gut geht, die Gutachter grünes Licht geben. Also vielleicht.
Es ist knapp drei Wochen her, dass in der WZ stand: „Frühestens im Sommer, so die WSW, wird der Kaiserwagen wieder auf die Strecke gehen. Eine Garantie dafür gibt es aber noch nicht.“
Und man darf sagen, dass man sich als Wuppertaler ziemlich an der Nase herumgeführt vorkommt, wenn die Stadtwerke innerhalb von weniger als vier Wochen den Termin um mehr als ein Jahr schieben.
Dass soll vor einem Monat nicht absehbar gewesen sein?
Es sieht ja beinahe so aus, als wolle man die Corona-Krise nutzen, um schnell eine schlechte Nachricht zu verstecken, bevor im Frühjahr Testfahrten erwartet werden. Was auch immer der Grund ist – es ist vor allem schade, dass die Kommunikation so widersprüchlich ist.
Es ist schade für das Stadtmarketing, weil das in Zeiten von Corona ohnehin nicht den besten Stand haben dürfte. Und das gerade während dieser Krise Wuppertal ins Licht der internationalen Presse (CNN, NZZ, Guardian) bringt, aber diese Aufmerksamkeit nicht auskosten kann.
Es ist auch schade für die Stadtwerke, die ohnehin nicht immer gut dastehen, wenn sie etwa Linien kürzen aus Sparzwängen, die sie kaum selbst verantworten.
Es ist schade für Wuppertal, das mit schlechten Nachrichten umgehen kann, aber offene Worte verdient. Und das sich darauf freuen möchte, seinen Kaiserwagen fahren zu sehen.