Barmen WSW wollen Carnaper Platz bewirtschaften

Barmen. · Die Stadt hatte die Fläche im vergangenen Jahr für 1,1 Millionen Euro saniert.

Der Carnaper Platz saniert und voll belegt. Die Stadtwerke wollen den Platz vor ihrer Firmenzentrale jetzt selbst bewirtschaften.

Foto: Katharina Rüth

Der Carnaper Platz könnte künftig von den Stadtwerken (WSW) bewirtschaftet werden. In einer Vorlage für die Bezirksvertretung Barmen am Dienstagabend ist zu lesen: „Die WSW haben Interesse an der Bewirtschaftung des Carnaper Platzes geäußert und werden der Verwaltung ein entsprechendes Angebot unterbreiten.“ Damit wäre eine längere Geschichte zu einem Endpunkt gekommen.

Vergabe könnte ohne Ausschreibung erfolgen

„Wir verhandeln mit der Stadt“, sagt WSW-Sprecher Holger Stephan. Und auch Stadtkämmerer Johannes Slawig (CDU) bestätigt die Verhandlungen. „Die WSW sind auf uns zugekommen“, berichtet er. Da die Stadtwerke eine Stadttochter sind, könne die Vergabe direkt ohne Ausschreibung erfolgen. Daher sei die Stadt – auch wenn es noch weitere Interessenten gebe – interessiert: „Das geht schneller“, erklärt Slawig. Derzeit verhandelten sie über die Details des Vertrags. Der soll noch im ersten Quartal 2020 abgeschlossen sein.

In der Sitzung der Bezirksvertretung wurde der Sachstand zur Kenntnis genommen. Bezirksbürgermeister Hans-Hermann Lücke (CDU) erklärte: Jetzt werden wir beraten, welche Wünsche wir für die Nutzungssatzung haben.“

Die lange Geschichte begann, als 2012 die Stadtwerke in ihren Verwaltungshochhäusern giftige Stoffe (PCB) entdeckten. Deshalb sollte eine neue Zentrale gebaut werden – auf dem Carnaper Platz.

Doch dagegen liefen die Barmer, vertreten auch durch die Bürgervereine, Sturm. Sie wollten den Platz erhalten als Park- und als Festplatz für -Veranstaltungen und Zirkusgastspiele. Daraufhin wollten die Stadtwerke auf ihrem eigenen Gelände bauen und die Stadt erklärte sich bereit, den Carnaper Platz zu befestigen, um ihn als Park- und Festplatz zu erhalten. Dazu war eine Bewirtschaftung des Platzes geplant.

2019 verwandelte sich der Platz dann von einer Mondlandschaft in eine teils asphaltierte, teils gepflasterte Fläche. Doch wer den Platz bewirtschaften sollte, war lange nicht klar.

Für den Stadtwerke-Neubau hatte es einen Architektenwettbewerb gegeben. Doch dann stiegen die Kosten über das geplante Budget. Deshalb mussten die Stadtwerke nach neuen Lösungen suchen.

Zwischenzeitlich kam die Idee auf, die Stadtwerke könnten in die ehemalige Bahndirektion am Döppersberg ziehen. Diese Option führte zum Stopp der Ausschreibung für den Parkplatz. Sollten die Mitarbeiter der Stadtwerke den Platz nicht mehr nutzen, wären das andere Bedingungen, die in der Ausschreibung berücksichtigt werden müssten, hatte Kämmerer Johannes Slawig erklärt.

Seit Dezember ist jedoch klar, dass die Stadtwerke auf ihrem Gelände bleiben. Und jetzt wollen sie offenbar auch den Parkplatz selbst bewirtschaften. An die Vorgaben der Bezirksvertretung zur Nutzung des Platzes wollten sie sich halten, heißt es in der Verwaltungsvorlage.

Das heißt, dass die Autos für Veranstaltungen weichen müssen, in diesem Jahr für die Kirmes „Frühjahrszauber“ vom 23. März bis 6. April, für den Zirkus Flic Flac vom 30. April bis 24. Mai, für den Kinderferienzirkus vom 14. Juli bis 14. August und für den Weihnachtszirkus vom 14. Dezember bis 4. Januar.