Stadtentwicklung Wupperpark: Platz 2 muss reichen

Die Döppersberg-Kommission hat über den künftigen Wupperpark abgestimmt. Der Siegerentwurf wurde nachträglich abgelehnt.

Foto: Andreas Fischer

Döppersberg. Der Plan für den Wupperpark Ost steht jetzt. Am Dienstag wurde in der Plan- und Baubegleitkommission der neue Entwurf vorgestellt und beschlossen. Jetzt muss er durch diverse Ausschüsse und letztlich am 9. Juli vom Rat abgesegnet werden. Abgesehen von den Grünen gab es keine Gegenstimmen. Der Entwurf, über den jetzt abgestimmt wurde, war der zweitplatzierte bei der neuen Ausschreibung. Der erstplatzierte wurde nachträglich abgelehnt.

Hintergrund ist die Übernahme der Baustelle durch die Brüder Riedel. Im Februar wurde beschlossen, dass deren Firma, die den Tiefbunker bauen und betreiben will, die ganze Fläche plant und bebaut. Das wurde nötig, weil der Bunker einen zentralen Eingang bekommen sollte, statt zweier an den gegenüberliegenden Enden des Parks. Das machte eine neue Planung und eine neue Ausschreibung nötig.

Der Entwurf soll sich am Flusslauf der Wupper orientieren

Der Entwurf, über den jetzt abgestimmt wurde, orientiert sich gestalterisch an der Wupper. Grüne Inseln sollen als Geröllbänke und Inseln wirken, die den Flussverlauf ursprünglich geprägt haben.

Als besonders herausragend oder relevant stellte Rolf Volmerig von der Wirtschaftsförderung aber vor allem die Aspekte heraus, die das Café Cosa betreffen. Denn das Drogenhilfecafé ist fester Bestandteil der Planung, gleichzeitig aber nicht sonderlich beliebt. So nannte Volmerig als Grund für die Wahl des Zweitplatzierten, dass die Außenfläche des Cafés nicht in Richtung Park und Wupper liege, sondern in Richtung B7. Entwurf Nummer eins hätte die Außenfläche des Cafés in Richtung Wupper geöffnet und damit in Richtung Park. Gleichzeitig hätte er eine begrünte Freitreppe am Gebäude des Infopavillons vorgesehen. Laut Vortrag von Volmerig hatte dieser Entwurf zu viele „Aufenthaltsqualität steigernde Elemente“, die die „Gefahr einer „dominierenden Nutzung durch Besucher des Café Cosa“ bergen.

Im jetzt bestätigten Entwurf soll zwar laut Volmerig auch das Dach des Pavillons begrünt werden, aber eben nicht zugänglich sein. Generell wird es weniger grün werden.

Ein bisschen mehr Grünfläche soll dagegen am Café Cosa entstehen - eine kleine Grüninsel westlich des Cafés soll erweitert werden, weiter in den Park ragen, um das Café deutlicher vom Park zu trennen.

Volmerig sieht weitere Vorteile in der Wahl des Zweitplatzierten, weil in diesem Entwurf die Wegebeziehung von Ost nach West klarer einsehbar sei. So entstünden keine Angsträume, weil es keine unüberblickbaren Ecken gebe.

Klaus Lüdemann kritisierte die Entscheidung der Stadt, den zweitplatzierten Entwurf zu bevorzugen. Er hätte sich gewünscht, dass der erste den Kritikpunkten entsprechend geändert worden wäre. Volmerig verwies darauf, dass die Kritikpunkte die entscheidenden Strukturelemente seien.

Der Wupperpark hat ein Budget von 4,3 Millionen Euro. Die Gebäude sollen diesem Plan zufolge 1,2 Millionen Euro (Infopavillon) und 645 000 Euro kosten. Einige Kosten wie Beleuchtung, Abbrucharbeiten und die Strafe an den Erstplatzierten, nicht eingerechnet. Das sei aber im Budget, versicherte Volmerig.

Dass das Café Cosa, betrieben vom Freundes- und Förderkreises Suchtkrankenhilfe, an so zentraler Stelle stehen soll, ist schon lange umstritten. Zuletzt gab es Anfragen der Stadt an die WSW, den Szenetreff wieder im Schwebebahnhaus unterzubringen. Ursprünglich war er im Köbo-Haus beherbergt, musste aber wegen der Sanierung ausziehen. Bis Ende des Jahres hat er seinen Sitz am Kirchplatz.