Corona-Krise Auf dem Weg in die Normalität
Ab Montag sind die Stadtbibliotheken für die Ausleihe wieder geöffnet.
Die Pläne sind bereits gemacht, sie müssen noch abgestimmt werden, mit dem was Bund und Land in nächster Zeit beschließen. Aber Wuppertal biegt auf den Weg in die Normalität ein. So hat es Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) am Donnerstag im Gespräch mit der Westdeutschen Zeitung angekündigt. Kleine Zeichen des normalen Lebens sind zunächst geplant und sollen ab Montag umgesetzt werden. „Wir öffnen die Stadtbibliothek. Aber nur für die Ausleihe, lesen darf dort noch niemand“, sagt Mucke. Dass dabei die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden müssen, verstehe sich von selbst. Das gilt auch in den Gebäuden der Stadt, die sich ab Montag wieder dem Normalbetrieb annähern sollen. In allen Behörden gilt Maskenpflicht“, sagt Mucke. Die Stadt habe ihre Bediensteten dementsprechend versorgt.
„Wir haben die ganze Zeit eigentlich normal gearbeitet“, sagt Mucke. Bebauungspläne beispielsweise seien bearbeitet, Urkunden ausgestellt worden. „Es gibt auch wieder normale Trauungen, allerdings nur im engsten Familienkreis.“
Mucke sieht Wuppertal gut gerüstet für den Kampf gegen die Pandemie. Und er ist sicher, dass seine Stadt auch für künftige Krisenereignisse sehr viel gelernt hat. Zweifel kommen dem Oberbürgermeister allerdings im Zusammenspiel der verschiedenen Ebenen miteinander. „Wir waren hier den Bestimmungen des Landes immer ein wenig voraus“, sagt Mucke. Er wünsche sich da mehr Klarheit. „Dass ich das einmal sagen muss, aber Bayerns Ministerpräsident Markus Söder macht das gut.“
Diese Note stellt der Sozialdemokrat der Regierung Nordrhein-Westfalens nicht aus. Zu schlechte, zu kurzfristige Kommunikation, zu wenig Unterstützung. „Wir müssen uns doch damit beschäftigen, wie wir die Kinder wieder in die Schulen und in die Kindergärten bekommen. Aber wie sollen wir das machen, wenn wir erst drei Tage vorher vom Land erfahren, was es will?“ Er erwarte am 6. Mai konkrete Angaben darüber, wie die Städte vorgehen sollen.
Bei allen Nachteilen ist es der Stadtverwaltung laut Mucke gelungen, zumindest in der Digitalisierung aus der Not eine Tugend zu machen. 1500 Home-Office-Plätze seien eingerichtet worden. „Das ist wichtig auf dem Weg zur digitalen Stadtverwaltung, auf dem wir uns seit drei Jahren bewegen. Aber es wird trotzdem immer auch den persönlichen Kontakt geben. Ohne geht es nicht.“ ll