Ehrenamt Wuppertal: „Aufbruch am Arrenberg“ hofft auf Engagementpreis
Wuppertal · Verein erreicht landesweite Finale – Auszeichnung ist mit 5000 Euro dotiert.
Die erste Würdigung für den Verein „Aufbruch am Arrenberg“ steht bereits am 21. November an. An dem Tag wird der rund 200 Mitglieder zählende Verein im Rahmen der Verleihung des diesjährigen Engagementpreises NRW als „Projekt des Monats“ gewürdigt. „Dann erhalten wir eine Urkunde und 1000 Euro“, sagt Ulrich T. Christenn vom Vorstand des Vereins. Gut zweieinhalb Wochen später vergibt die Landesregierung dann in Düsseldorf die eigentlichen Preise für bürgerschaftliches Engagement.
Zwölf Projekte aus NRW stehen zur Auswahl. Neben dem Publikumspreis werden auch ein Jurypreis, ein Sonderpreis der NRW-Stiftung sowie ein Sonderpreis des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen vergeben. Die Auszeichnungen sind mit jeweils 5000 Euro dotiert.
Bis zum 31. Oktober können Bürgerinnen und Bürger noch auf dem Portal www.engagiert-in-nrw.de darüber abstimmen, welches der zwölf nominierten Projekte ihr Favorit ist und mit dem Publikumspreis ausgezeichnet werden soll. Der Engagementpreis NRW steht in diesem Jahr unter dem Motto „Nachhaltig engagiert in Nordrhein-Westfalen“. Die Auszeichnung wird in Kooperation mit der Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege ausgelobt.
Staatssekretärin lobt
Projekte als „beeindruckend“
„Alle zwölf Projekte sind beeindruckend. Sie enthalten viele tolle Ideen und Ansätze, die einen gesellschaftspolitisch relevanten Beitrag in puncto Nachhaltigkeit leisten“, sagt die Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt des Landes NRW, Andrea Milz. Die eingegangenen Bewerbungen von Initiativen, Vereinen, Stiftungen und Netzwerken zeigten, „wie reichhaltig das Engagement in Nordrhein-Westfalen ist“. Knapp 100 Bewerbungen wurden für die diesjährigen Preise eingereicht.
Für den im Jahr 2008 gegründeten Verein „Aufbruch am Arrenberg“ wäre eine Auszeichnung durch das Land auch eine Würdigung in etwas schwieriger gewordenen Zeiten. „Seit der Corona-Pandemie ist es für uns leider etwas schwieriger geworden, Menschen im Quartier für die ehrenamtliche Arbeit zu gewinnen“, gesteht Christenn. In dem Quartier lebten derzeit rund 5500 Menschen mit ganz unterschiedlichen Biografien. Sie kämen aus rund 100 Nationalitäten, die mehr als 50 verschiedene Sprachen sprächen, erklärt Christenn.
Der Verein hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Projekte im Quartier angestoßen – etwa den „Essbaren Arrenberg“, mit dem eine Nachbarschaftsküche in Stadtteilzentrum an der Frödelstraße betrieben wird. Und beim „Restaurant Day“ am Arrenberg verwandeln Anwohner ihr Heim für ein paar Stunden in ein „Pop-up-Restaurant“ und laden Nachbarn, Freunde und Neugierige ein. Hinzu kommt der Anbau von Salatköpfen, die mit künstlichem Licht und minimalem Wasserverbrauch in einem Container am Steinbecker Bahnhof gezüchtet werden.
Projekt zur Energieversorgung
im Quartier wurde eingestellt
Nicht jedes Projekt konnte allerdings dauerhaft betrieben werden. So kam etwa das Vorhaben „Virtual Power Plant“ zum Erliegen, mit dem die Energiegewinnung im Viertel in die eigenen Hände genommen werden sollte. Das Projekt sei auch eingestellt worden, weil im Zuge der Diskussion um die Energiewende die Städte und Gemeinde nun aufgefordert seien, kommunale Wärmeplanungen zu erstellen, erklärt Christenn. Ziel war es gewesen, durch den Einsatz von Photovoltaik und Kraft-Wärme-Kopplung eine nachhaltige Strom- und Wärmeversorgung des Quartiers zu erreichen. Für die Zukunft möchte der Verein weitere Projekte auflegen. So sollen unter anderem ein Vorhaben zur Vermeidung von Müll und einer besseren Ressourcenverwendung aufgelegt werden.