Empörung Wuppertal-Cronenberg will weiter für das Bürgerbüro kämpfen

Wuppertal · Die Cronenberger Bezirksvertreter sind empört über die Pläne der Verwaltungsspitze, das Bürgerbüro dauerhaft zu schließen.

Wuppertal-Cronenberg will weiter für das Bürgerbüro kämpfen
Foto: ANNA SCHWARTZ

Es ist nicht die Frage wann, sondern ob die Bürgerbüros in Langerfeld und Cronenberg noch einmal ihre Türen für die Menschen öffnen. Denn nach dem Willen der Verwaltungsspitze sollen die wegen der Pandemie vorerst geschlossenen Außenstellen in Zukunft auch dauerhaft zu bleiben und das Einwohnermeldeamt damit nur noch mit drei statt fünf Standorten – in Barmen am Steinweg, in Vohwinkel und in Ronsdorf – arbeiten. Ein Plan, der seit zwei Wochen nicht nur in den betroffenen Stadtteilen für Empörung sorgt. Neben Petitionen zum Erhalt der beiden Bürgerbüros berief Rainer Spiecker (CDU) als Vorsitzender des Ordnungsausschusses am kommenden Mittwoch eine Sondersitzung des Gremiums ein, in der die Bürgerbüros das Thema sind. Auch in den Stadtteilen selbst wird teilweise heftig diskutiert, so wie jetzt bei der Sitzung der BV Cronenberg. Neben Oberbürgermeister Uwe Schneidewind waren auch Kämmerer Johannes Slawig und Ordnungsdezernent Matthias Nocke anwesend. Dort stellten sie sich den Bezirksvertretern, die ihrem Unmut deutlich Luft machten. „Dieser Plan ist bürgerfeindlich und würde das Todesurteil für eine bürgernahe Verwaltung bedeuten“, stellte der CDU-Fraktionsvorsitzende aus Cronenberg, Michael-Georg von Wenczowsky, fest. Gerade Nocke habe nach Aussage von von Wenczowskys SPD-Kollegen Oliver Wagner eine „ganz schlechte Figur“ abgegeben: „Er äußerte nach wie vor die Meinung, dass das Einwohnermeldeamt mit drei Standorten viel besser aufgestellt sei. Das mag aus der ökonomischen und personellen Sicht der Stadt so sein, aber die Menschen aus Cronenberg sehen das ganz anders.“ Eine Meinung, die auch die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Regina Orth (Grüne) vertritt: „Zwei ganzen Stadtteilen diese wichtigen Beratungsstellen quasi durch die Hintertür wegzunehmen ist schlicht unfair.“

Ein deutliches Signal an die Verwaltungsspitze war dann auch das einstimmige Votum für einen gemeinsamen Antrag zur „Öffnung der Bezirksverwaltungsstelle Cronenberg“. Hier heißt es unter anderem, dass die Bezirksvertretung die Wahrnehmung der durch die Hauptsatzung zugewiesenen Aufgaben fordere. Rückendeckung bekommen die Cronenberger aus dem benachbarten Stadtteil. Der ebenfalls auf der BV-Sitzung anwesende Ronsdorfer Bezirksbürgermeister Harald Scheuermann-Giskes (SPD) bot sogar an, das Personal aus dem dortigen Bürgerbüro für einen Tag in der Woche nach Cronenberg zu schicken. „Eine tolle Geste“, fand Orth.

Dass der „Cronenberger Wind der Stadtspitze massiv ins Gesicht bläst“, wie Michael-Georg von Wenczowsky es formulierte, erkannte Uwe Schneidewind schnell. So erklärte er am Montag noch einmal mit den Dezernenten bei der Sitzung des Verwaltungsvorstandes über die Planungen für die Bürgerbüros beraten zu wollen. Nach Aussage der Cronenberger Bezirksvertreter sei das immerhin ein Hoffnungsschimmer.