Gut für Wuppertal Ein Holzpferd soll den Galopp simulieren

Wuppertal · Die Reitschule Birkenhof sammelt im Internet Geld für ein sogenanntes „Movie“.

Schon bald soll selbst das Holzpferd am Birkenhof galoppieren.

Foto: Schwartz, Anna (as)

„Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.“ Der Spruch, der in zahllosen Poesiebüchern steht, muss vielleicht bald umgeschrieben werden. Die Reitschule Birkenhof möchte sich zusätzlich zu den lebendigen Vierbeinern ein Holzpferd anschaffen. „Wir sammeln Spenden für ein Movie. Das ist ein Holzpferd, das den Galopp simuliert“, sagt Mandy Kemper, Jugendwartin im Verein und Voltigiertrainerin. Das Pferd sei von einem Hersteller ursprünglich für den Voltigiersport entwickelt worden. „Damit sollen die Pferde entlastet werden“, sagt Kemper.

Der Birkenhof am Stadtrand von Wuppertal bietet Reiten, Fahren, Voltigieren und therapeutisches Reiten an. Kindern mit und ohne Behinderung sollen sportliche und therapeutische Aktivitäten mit dem Pferd ermöglicht werden. Die Vorteile eines Movie-Holzpferdes: Reiter könnten erste Sitzübungen für die Arbeit im Galopp erlernen, Voltigierer könnten ihre neue Kür trainieren und die Pflichtübungen verbessern. Menschen mit Beeinträchtigung könnten auf dem Movie spezielle Bewegungsübungen machen.

In der Reitschule Birkenhof trainiert die Voltigier-Turniergruppe drei Mal in der Woche, zwei Mal davon auf dem Pferd. „Bei einer Kür stehen manchmal zwei oder drei Kinder auf dem Pferd“, sagt Kemper. Mit einem Holzpferd könnten die Pferde entlastet werden und Anfänger könnten sich langsam an die Übungen gewöhnen. Zudem habe ein künstliches Pferd den Vorteil, dass ihm die Puste nicht ausgehe, sagt Kemper.

Auch für das therapeutische Reiten wäre das „Movie“ eine Bereicherung. „Die integrativen Kinder arbeiten viel im Schritttempo“, sagt Kemper. Alles andere sei für sie zu gefährlich. Die Intensität des Movies kann aber zwischen 30 und 100 Prozent variieren. „Der Vorteil des galoppierenden Holzpferdes ist, dass die Bewegung gleichbleibend ist“, sagt Kemper. So könne sich die Beckenmuskulatur langsam daran gewöhnen. Das wäre bei der Arbeit mit autistischen Kindern eine Unterstützung. „Sie können keine Beziehung zu Menschen aufbauen, zu Tieren aber schon“, sagt Mandy Kemper. Das therapeutische Reiten werde häufig bei ihnen angewandt, um die Beziehung zu Menschen zu verbessern. Der Verein hat bereits einen Teil der Anschaffungskosten zusammen, benötigt aber weitere 8000 Euro, um das Movie-Holzpferd zu kaufen. Weitere Informationen stehen auf dem Portal „Gut für Wuppertal“ unter www.gut-fuer-wuppertal.de/projects/74979.