Fest am Beyenburger Stausee Wuppertal: Ein Urgestein feiert 90. Geburtstag
Wuppertal · Überraschungsparty für den engagierten Langerfelder Eberhard Hasenclever am Beyenburger Stausee.
„Eberhard, wir sind stolz, dass Du einer von uns bist“ (Andreas Bialas, Bezirksbürgermeister Langerfeld-Beyenburg). „Eberhard und Langerfeld sind untrennbar miteinander verbunden“ (Margret Hahn, Vorsitzende des Bürgervereins Langerfeld). Worte wie in Stein gemeißelt, und die galten Eberhard Hasenclever, der am 3. August 90 Jahre alt geworden war und diesen runden Geburtstag am vergangenen Sonntag im großen Kreise seiner Freunde und Weggefährtinnen und -gefährten auf der Terrasse des Bootshaues der Wuppertaler Paddlergilde am idyllischen Beyenburger Stausee feierte.
Und die Gäste kamen nicht allein aus seiner Partei, der SPD, sondern aus vielen Teilen der Langerfelder Bevölkerung wie LTV-Legende Karl-Heinz „Kalla“ Scheer, der ein Album mitgebracht hatte mit Fotos, die den langjährigen Langerfelder Bezirksbürgermeister und das damalige Mitglied des LTV-Wirtschaftsbeirates Eberhard Hasenclever zusammen mit Wuppertaler Prominenz zeigte. In Eberhard Hasenclevers Gefallen an den angenehmen Erinnerungen mischte sich aber auch ein wenig Wehmut, als er feststellte, wie viele der seinerzeitigen Altersgenossen nicht mehr am Leben sind.
Freude über die Einladung zum fröhlichen Kaffee- und Kuchenklatsch am See bei Hans-Hermann Lücke, dem Barmer Bürgermeister, der als „Andersgläubiger“ der CDU angehört und freimütig bekannte: „Der Eberhard war immer mein Lieblings-Sozi“, und dann zählte er auf, was den Jubilar in seinem Ehrenamt ausgezeichnet hatte: „Große Sachkenntnis, Fairness, Verlässlichkeit und Macher-Qualitäten“, werden dem ehemaligen Schuhmachermeister, dem Handwerk, mit dem der Ehrenamtler seine Brötchen verdient hat, nachgesagt. „Und auch persönlich haben wir uns immer gut verstanden“, so Hans-Hermann Lücke.
Ein CDU-Mitglied
ermunterte zum Engagement
Origineller Weise war es auch ein CDU-Mitglied, nämlich der damalige Bürgermeister Kurt Drees, der Hasenclever etwa um 1970 gesagt hatte: „Eberhard, Du musst dich engagieren“, als in seinem Stadtteil Langerfeld etwas nicht nach Wunsch lief. Hasenclever sah die Notwendigkeit persönlicher Initiative, trat in die SPD ein und engagierte sich mit Sachkunde und Nachdrücklichkeit.
„Mehr als 50 Jahre warst Du für die Menschen in Langerfeld entweder als Bezirksbürgermeister oder als Stellvertreter da“, sagte Andreas Bialas in seiner Laudatio und erinnerte daran, dass auch höheren Orts zugehört wurde, wenn Hasenclever seine Stimme laut und deutlich erschallen ließ und dabei auch einem Streit um die gute Sache nicht aus dem Weg ging. „Streit gehört bei einer Demokratie dazu, denn die Menschen sind unterschiedlich und haben auch unterschiedliche Interessen“, so Bialas, der angesichts der hochsommerlichen Temperaturen und der sportlichen Umgebung das weiße Heimtrikot der Fußballnationalmannschaft trug.
Ähnlich leger gekleidet saß auch Alt-OB Andreas Mucke an einem der gedeckten Tische mit Blick auf das spiegelglatte Gewässer. Und auch er lobte den Jubilar als Vorbild in Sachen Bürgernähe und hob auch hervor, dass er zwar ein verständnisvoller Zuhörer, aber keineswegs ein Ja-Sager um des lieben Friedens willen war. „Wenn jemand mit einem Anliegen zu ihm kam, das nicht umzusetzen war, dann hat er das auch gesagt und die Gründe erläutert. Viel reden und nichts sagen, das war nicht sein Ding. Manches wäre besser, wenn es mehr Politiker von seinem Schlage geben würde.“ Und dann hatte Mucke auch noch ein nettes Anekdötchen aus gemeinsamen kommunalpolitischen Tagen parat: „Der Eberhard war auch ein verdammt guter Schuhmacher. Und bei Fraktionssitzungen haben die Kolleginnen und Kollegen bisweilen auch beschädigte Schuhe mitgebracht. Der Eberhard hat sie mitgenommen und hatte sie bei der nächsten Sitzung bestens repariert wieder dabei.“
In 90 Jahren kommen natürlich jede Menge Erinnerungen zusammen. „Wenn ich von Tisch zu Tisch gehe, dann fällt mir zu vielen Menschen noch etwas ein“, meinte Hasenclever in seiner kurzen Ansprache. Und er durfte sicher sein, dass in den Köpfen der Zuhörerinnen und Zuhörer auch noch die eine oder andere meist heitere Reminiszens an gemeinsame Erlebnisse schlummerte.
Und so wurde es ein gemütlicher Nachmittag für und mit dem Menschen, der im Herzen von Langerfeld wohnt, stets aus erster Hand erfuhr, was die Nachbarinnen und Nachbarn im Stadtteil bewegt und wie es sein Nachfolger als Langerfelder Bezirksbürgermeister, Andreas Bialas, bestätigte, immer mit dem Ziel gekämpft hat, das Leben im Bezirk Langerfeld/ Beyenburg lebenswerter zu gestalten.