Vorfall in Wuppertal Fremdes Kind vor fahrenden Zug gezogen - Mann muss in die Psychiatrie

Wuppertal · Das Geschehene schockte: Ein Mann greift sich am Bahnsteig im Wuppertaler Hauptbahnhof plötzlich einen Jungen (5) und springt mit ihm vor einen fahrenden Zug. Jetzt hat das Gericht entschieden: Der Mann wird in einer Psychiatrie untergebracht. Laut Gutachter hatte er ein „Opfer bringen“ wollen.

Im Gleisbereich des Wuppertaler Bahnhofs war es zu dem Vorfall gekommen.

Foto: dpa/Claudia Otte

Nach seinem lebensgefährlichen Sprung mit einem fremden Kind vor einen Zug in Wuppertal wird ein 24-jähriger Mann in der Psychiatrie untergebracht. Es sei völlig klar, dass «eine Gemeingefährlichkeit auf unabsehbare Zeit» vorliege, begründete das Landgericht Wuppertal am Donnerstag sein Urteil.

Ein Gutachter hatte vor Gericht berichtet, der Mann, der immer wieder Stimmen und einen Geist gehört haben will, habe ein Opfer bringen wollen. Das Kind sollte demnach «Ersatz für ein Lamm sein». Dies sei ein wesentlicher Antrieb für die Tat gewesen. Der Beschuldigte hatte im Prozess allerdings bestritten, sich so geäußert zu haben.

Wie durch ein Wunder überlebten der Junge und der 23-Jährige die Wahnsinnstat nahezu unverletzt. Der Fünfjährige werde allerdings eine Trauma-Behandlung beginnen, sagte der Richter. «Die Familie leidet weiter an den Folgen der Tat.»

(dpa)