Neue Fahrradboxen So will Wuppertal zur Fahrradstadt werden

Stadtteile · 58 neue Boxen stehen jetzt an den Bahnhöfen Vohwinkel, Steinbeck, Barmen und Oberbarmen.

 Fahrradboxen, wie hier in Vohwinkel, sind eine gute Möglichkeit, um teure E-Bikes und Pedelecs sicher abzustellen.

Fahrradboxen, wie hier in Vohwinkel, sind eine gute Möglichkeit, um teure E-Bikes und Pedelecs sicher abzustellen.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Sie schützen vor Wind und Wetter ebenso wie vor Langfingern. Die im letzten Jahr errichteten Fahrradboxen am Döppersberg sind eine gute Möglichkeit, um gerade teure E-Bikes und Pedelecs sicher abzustellen. Das Angebot kommt gut an und wurde gerade erweitert. Insgesamt 58 neue Boxen stehen jetzt an den Bahnhöfen Vohwinkel, Steinbeck, Barmen und Oberbarmen. Die letzteren beiden Standorte sind bereits buchbar, der Westen des Stadtgebiets soll in den nächsten Tagen folgen. Verantwortlich für die Anschaffung und Einrichtung war die Stadt Wuppertal, um den Betrieb kümmert sich die WSW mobil.

„Für uns ist das ein weiterer wichtiger Schritt, um bis 2025 Fahrradstadt zur werden“, sagt Verkehrsdezernent Frank Meyer (SPD). Er verweist auf die verkehrsgünstige Lage der Standorte. Am Bahnhof Vohwinkel wurde die größte Anzahl an Boxen aufgestellt. Aufgrund des hohen Fahrgastaufkommens und der guten Anbindung an die Nordbahntrasse gab es dort bereits vorher eine Bike and Ride-Anlage, die nun um 24 Fahrradboxen erweitert wurde. An den Bahnhöfen Barmen und Oberbarmen stehen jeweils zwölf neue Boxen. Der Bahnhof Wuppertal-Steinbeck wurde um zehn Einstellplätze erweitert, hier gab es vorher keine Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Die Anlagen werden mit dem System „Dein Radschloss“ des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) betrieben. „Radfahrende können entweder spontan einen Stellplatz reservieren oder einen Dauerstellplatz anmieten“, erläutert WSW-Geschäftsführer Martin Bickenbach. ÖPNV-Kunden, die bereits ein Aboticket für den Nahverkehr besitzen, haben die Möglichkeit, die Boxen mit ihrem Ticket zu öffnen. Besonders praktisch: Die Boxen verfügen über eine ausziehbare Schiene, die das Einstellen per Gasdruckfeder erleichtert. So können auch schwere E-Bikes ohne Kraftaufwand in die oberen Fächer befördert werden.

Tagesmiete beträgt
einen Euro

Ein Pluspunkt für Fahrradfahrer ist auch der relativ günstige Tarif, der im VRR- Geltungsbereich einheitlich geregelt ist. Die Tagesmiete für eine Radbox beträgt einen Euro, für die Monatsmiete müssen 15 Euro bezahlt werden. Die Gesamtkosten für die Fahrradboxen lagen bei rund 200 000 Euro. Sie sind im Rahmen einer Zuwendung in Höhe von 148.600 Euro vom VRR gefördert worden. Der Restbetrag wurde aus der Stellplatzablöse der Stadt Wuppertal beglichen.

Beim Allgemeinen Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) für Wuppertal und Solingen stoßen die neuen Boxen auf positive Resonanz. „Gerade in Vohwinkel ist die Lage aufgrund der Nähe zur Nordbahntrasse ideal“, sagt Vorsitzender Klaus Lang. Er geht von einer großen Nachfrage der Nutzer aus und hofft auf weitere Boxen für das Stadtgebiet.

Ähnlich sieht es Uli Kopka von der Bürgerbahnhof Initiative im Stadtteil. Sie will die Boxen im kommenden Jahr noch mit einer Fahrradreparaturstation ergänzen. „Die vandalismusresistente Metall-Säule ist bestückt mit Werkzeugen an Drahtseilen, deren Länge die Möglichkeit gibt, alle Fahrrad-Komponenten zu erreichen“, erläutert der Sprecher. Das Angebot soll kostenlos sein. Finanziert wird die Reparaturstation mit 2000 Euro, die aus Mitteln des Bürgerbudgets stammen.