Ronsdorf. Lassalle-Straße: OGS-Kinder sind „Zukunftsflieger“
Ronsdorf. · Mit praktischer Erforschung des Fliegens gewann die Projekt AG den dritten Platz im Wettbewerb der Luft- und Raumfahrindustrie.
Damit hatten weder die Kinder der Projekt AG in der Betreuung an der Grundschule Ferdinand-Lassalle-Straße (OGS) noch Betreuerin Anette Moritz gerechnet: Ihre intensive Beschäftigung mit dem Fliegen brachte der Gruppe einen dritten Platz in einem Wettbewerb ein und eine Fahrt nach Berlin. Dorthin waren sie sechs Mädchen und der eine Junge aus dem vierten Schuljahr mit Anette Moritz eingeladen, um sich für ihre Leistungen und Ideen ehren zu lassen.
Begonnen habe das Abenteuer mit der Beobachtung von Vögeln im Wald, berichtet Anette Moritz. „Die Kinder haben gemerkt, dass die Vögel ganz unterschiedlich fliegen. Und sie sind von selbst darauf gekommen, dass das mit der Flügelform zu tun hat.“ Dieser These gingen sie gründlicher nach: Sie bastelten Flieger aus Papier und Styropor mit unterschiedlichen Flügelformen und testeten jeweils deren Flugfähigkeit. Die Formen der Flügel sahen sie sich in einem Vogelbestimmungsbuch ab. An den Wettbewerben ihrer Flieger im Schulflur und draußen hätten den Kindern am meisten Spaß gehabt, sagt Anette Moritz.
Zeitgleich machte die Ausstellung des Bundesverbands der Luft- und Raumfahrtindustrie „Der Traum vom Fliegen“ Station in den City-Arkaden, die die OGS-Gruppe besuchte. Dort hätten die Kinder weitere Informationen zum Fliegen erhalten, zum Beispiel dazu, wie sich Vögel und Flugzeuge in der Luft halten und was Auftrieb ist.
Bei Mitmachangeboten und in einem Windkanal hätten sie weitere Flugtests machen können. „Am Ende haben wir noch eine Ausstellung in der Schule mit Bastelangeboten für die jüngeren Kinder gemacht“; sagt Anette Moritz.
Preis für den dritten Platz
ist eine Modellflugzeug
Sie hat das Projekt auch beim Wettbewerb „Zukunftsflieger“ der Luft- und Raumfahrttechnik angemeldet. „Ich dachte, das ist mal etwas anderes.“ Bisher habe die OGS schon mehrfach an Wettbewerben der Bundeszentrale für Politische Bildung teilgenommen, auch gewonnen. Aber in Naturwissenschaften hätten sie sich bisher noch nicht mit anderen gemessen. Umso überraschter sei sie über den Erfolg gewesen – zumal sie gerade verreist war, als die Nachricht in der Schule ankam. Aber ihr Kolleginnen hätten alles super für sie organisiert.
Denn die Preisträger waren zur Preisverleihung nach Berlin eingeladen. Dahin ging es allerdings nicht mit dem Flieger, sondern mit dem Bus. In der Hauptstadt hatten die Kinder Zeit für etwas Sightseeing und den Besuch des Kinder- und Jugendfreizeitzentrums Wulheide mit der Raumfahrtabteilung „Orbital“.
Dort konnten die jungen Forscher unter anderem ein Astronautentraining an authentischen Geräten in Kindergrößen absolvieren. „Das hat den Kindern am besten gefallen“; sagt Anette Moritz.
Die eigentliche Preisverleihung moderierte Malte Arkona, ein bei den Kindern beliebter Fernseh-Moderator. Klaus Richter, Präsident des Bundesverbands der Luft- und Raumfahrtindustrie, lobte die Wuppertaler. Wie sie aus dem Vogelflug Schlüsse für den Bau von Flugzeugen gezogen hätten, habe gezeigt: „Da waren echte Zukunftsflieger am Werk“.
Als Preis erhielten die Kinder den Bausatz für ein Modellflugzeug mit Fernsteuerung. Der Wuppertaler Modellfliegerverein FMC Lichtenplatz hat versprochen, beim Bauen und vor allem beim Fliegenlassen zu helfen. Dann können die Kinder ihre Flugkenntnisse noch weiter ausbauen.