Parkplatz-Ärger in Vohwinkel Kortensbusch-Anwohner zeigt Parker in Feuerwehrzufahrt an

Vohwinkel. · Lutz Ausländer wehrt sich dagegen, dass Autofahrer in der Feuerwehreinfahrt parken - und macht sich mit Anzeigen unbeliebt. Der Stadt fehlen Mitarbeiter, um mehr zu kontrollieren.

Am Kortensbusch 50 in Vohwinkel parken Autofahrer in der Feuerwehreinfahrt. Anwohner wehren sich dagegen, einer schreibt mittlerweile Anzeigen.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Lutz Ausländer ist bewusst, dass er derzeit nicht gerade Vohwinkels beliebtester Bürger ist. Doch das ist ihm eher egal, denn er und sein Bruder Jens sorgen sich um die Sicherheit ihrer unmittelbaren Nachbarn und ihrer Familien im Hochhaus Kortensbusch 50. Auslöser der Sorgen ist die mittels zweier Schilder deutlich ausgewiesene immer wieder zugeparkte Feuerwehrzufahrt und die Aufstellfläche für die Drehleiter der Brandschützer vor dem Gebäude.

„Als Ansprachen und Hinweise an Polizei, Feuerwehr und das Ordnungsamt nicht halfen, bin ich dazu übergegangen, die Parksünder anzuzeigen“, so Ausländer, der sich damit natürlich den Zorn der empfindlich an der Geldbörse getroffenen Nachbarn zugezogen hat. „Es gibt einige Mitmenschen hier in der Gegend, die mich nicht mehr grüßen und auch nicht mehr mit mir sprechen.“

Wegen des Brandschutzes mussten Parkplätze weichen

Der ganze Ärger hatte damit angefangen, als vor zweieinhalb Jahren im Rahmen der neuen Brandschutzverordnung die genannten baulichen Veränderungen vor dem Hochhaus vorgenommen wurden. Und die hatten zur Folge, dass unmittelbar vor dem Haus sieben der begehrten Einstellplätze für Pkw wegfielen. Ersatzlos.

Da Parkplätze im Quartier ohnehin Mangelware sind und die Pkw-Halterinnen und -Halter auch keine langen Fußwege in Kauf nehmen wollten, stellte man sich einfach in die für die Feuerwehr reservierte Einfahrt oder quer an die durch Poller abgesperrten ehemaligen Einstellplätze. Das erregte auf diese Weise nicht nur den Ärger der Gebrüder Ausländer, sondern auch vieler der übrigen Hausbewohner, die um ihre Sicherheit im Brandfalle fürchten.

„Da wurde viel Geld für Brandschutzmaßnahmen ausgegeben, aber das war doch vergeblich, wenn die Zufahrt zugeparkt ist und die Feuerwehr im Katastrophenfall nicht ans Haus heran kann“, schimpft auch Hausbewohnerin Gabi Baum.

„Wir nehmen regelmäßig an den ausgewiesenen Feuerwehrzufahrten und auch in den Treppenhäusern eine Brandschutzschau vor“, erklärt Michael Willenbrinck, der bei der Feuerwehr für den vorbeugenden Gefahrenschutz zuständig ist. „Wenn wir sehen, dass beispielsweise Zufahrten zugeparkt oder nicht frei zugänglich sind, dann geben wir das an das Ordnungsamt weiter, weil wir als Feuerwehr selbst keine Strafzettel verteilen dürfen.“

Die Immobilie Kortensbusch 50 wurde erst vergangene Woche inspiziert, und man kam überein, das ein wenig verblichene größere Schild am Gebäudezugang möglicherweise auszutauschen, auf jeden Fall aber die Feuerwehrzufahrt noch deutlicher zu kennzeichnen.

„Das Ordnungsamt wird natürlich tätig, wenn es hört, dass eine Feuerwehrzufahrt für die Einsatzfahrzeuge nicht ordnungsgemäß zugänglich ist“, erklärt Stadtsprecher Thomas Eiting, fügt aber hinzu: „Die Stadt verfügt allerdings nicht über die personellen Kapazitäten, um eine permanente Überwachung einzelner Objekte zu gewährleisten.“