Wuppertal-Krimi "King Ping": Mit Stars auf Sponsorensuche
Der Krimi „King Ping“ soll 2012 im Kino laufen. Jetzt fehlt nur noch das Geld für den Dreh.
Wuppertal. Nicht allzu oft kann man die Schwebebahn im Kino bewundern. Til Schweiger hat sie mal gezeigt in „Knockin’ on Heavens Door“. Zurzeit ist sie in „Pina“ zu sehen. Doch was da jetzt auf Wuppertal und sein Wahrzeichen zukommt, stellt die bisherigen Auftritte in den Schatten. „King Ping“ soll ein Kinofilm werden, ein Krimi, ein Thriller — in und aus Wuppertal.
Für die Produktion werden etwa 1,2 Millionen Euro benötigt. Vorgestern warben die Produzenten des Films, Christoph Schmidt und Dirk Michael Häger, im Barmer Bahnhof um Sympathien fürs das Projekt — und um Geld.
Die Story des Films: Im Tal geht ein Serienmörder um. Als dieser dann einen Polizisten umbringt, da nimmt auch der ehemalige Kommissar und jetzige Pinguinpfleger Clemens Frowein (Sierek Radzei)private Ermittlungen auf. Eine gute Chance sich gleichzeitig an seinem Nachfolger und Rivalen zu rächen — „Leben und Sterben in Wuppertal“, so wie es der Untertitel verspricht. Nicht nur spannend soll es auf der Leinwand werden, auch für einige Lacher ist gesorgt. Zum Beispiel wenn die Schauspieler in bergischer Manier an „datt“, und „watt“ nicht sparen. Es geht nicht nur um irgend einen Kriminalfall, sondern eben so sehr um den Charme Wuppertals, mit Schwebebahn, Zoo und Treppen. Die Stadt selbst wird der Star sein in „King Ping“.
„Mehr Wuppertal geht fast nicht.“, sagt Autor und Produzent Dirk Michael Häger, selbst gebürtiger Wuppertaler. Ihm und seinen Kollegen ist es wichtig, sowohl vor als auch hinter der Kamera viele Wuppertaler zu beteiligen. Von Ton und Requisite bis zu den Schauspielern. Und da konnten sie einige Filmgrößen für ihr Projekt gewinnen. Neben Jana Voosen, Mechthild Großmann und Hauptdarsteller Sierk Radzei soll auch Ann-Kathrin Kramer in dem Film mitspielen. „Ich habe sofort zugesagt, weil das so ein schräger Krimi ist. Und ich mag, dass die Stadt tatsächlich eine Hauptrolle spielt.“, sagt sie.
Allerdings gibt es da noch den Haken mit der die Finanzierung. Häger und Schenk können mit ihrem neu gegründeten Unternehmen „Rex Film“ die Produktionskosten nicht allein aufbringen. Mit der Kostprobe des Films erhofften sie sich, Sponsoren für den Film zu gewinnen. Geladen hatten sie alle, die in Wuppertals Wirtschaft und Stadtleben von bedeutung ist. Darunter Josef Beutelmann, Peter H. Vaupel, Vok Dams, Mark Tykwer, Markus und Thomas Riedel oder Detlef Bell. Offenbar hat der achtminütige Film-Teaser Wirkung gezeigt: „Einige der Unternehmer haben noch am Abend eine Summe für den Film zugesagt“, sagte Dirk Michael Häger gestern.
Die gesamte Crew kam für den Kurzfilm im vergangenen Herbst ins Tal und drehte unter anderem an der Treppe in der Kieselstraße. Großmann singt in einer zugequalmten Bar und Radzei tanzt dazu. Doch neben dem Unterhaltungswert bietet das Projekt auch enorme Chancen für die wirtschaftliche Zukunft der Stadt: „Viele Filmemacher schwärmen von der Motivdichte in Wuppertal.“, sagt Häger. Es fehle jedoch an einer eingesessenen Filmindustrie und entsprechend der Logistik in der Stadt, damit regelmäßig Filme im Tal gedreht werden können. Vielleicht legen der Film „King Ping“ und die neue Produktionsfirma den Grundstein für einen lukrativen, neuen Wirtschaftszweig.