Wuppertal: Mehr Personal für die Integration
Das Land gibt Mittel für 2,5 Stellen in der Quartiersarbeit. Gleichzeitig stehen Flüchtlingsunterkünfte leer - während das Arthotel bezogen wird.
Fünf halbe Stellen im Quartiersmanagement sind seit Anfang August neu besetzt, verteilt auf drei Mitarbeiterinnen. Die Stadt hat Mittel für die Stellen aus dem Sonderprogramm des Landes NRW zur Integration von Zugewanderten und Flüchtlingen bekommen. Insgesamt wird die Stadt bis Ende 2018 laut Sozialdezernent Stefan Kühn 521 915 Euro erhalten.
Kühn sagte, er freue sich, drei neue Quartiermanagerinnen einsetzen zu können. Die Stellen werden auf die Quartiere Uellendahl Ost und West, Höhe, Ostersbaum und Nordstadt verteilt. Die Mitarbeiter sollen vor allem das Zusammenleben im Quartier begleiten und Angebote zur Integration schaffen. „Sie werden die Arbeit mit und für Flüchtlinge unterstützen, koordinieren und für Bewohner der jeweiligen Quartiere als Ansprechperson zur Verfügung stehen“, beschrieb Kühn die Aufgaben.
Die neu geschaffenen Stellen werden mitten im Quartier ihren Platz finden, bei bereits etablierten Einrichtungen, die größtenteils von freien Trägern betrieben werden. In Elberfeld wird die Arbeit in der Alten Feuerwache unterstützt, am Osterbaum wird das Team im Nachbarschaftsheim erweitert, am Uellendahl betrifft es das Zentrum für Kinder und Jugendliche Röttgen und an der Vohwinkeler Höhe die Offene Tür.
Die drei neuen Quartiermanagerinnen sollen bestehende Strukturen aufgreifen und erweitern, sagte Kühn. So werde etwa ein Café in der Alten Feuerwache eingerichtet, dass als Treffpunkt für Geflüchtete und deren Unterstützer dienen soll. Teil dessen sei ein Beratungsangebot sowie psychosoziale Betreuung.
Neben diesen Neuerungen bei der personellen Situation hat Stefan Kühn auch über den Sachstand der Unterbringung berichtet. Kühn sagte, dass aktuell zwei Schulgebäude leer stünden, eines soll bald hinzukommen. Die beiden leeren Immobilien sind die Schulgebäude an der Hufschmiedstraße und am Röttgen. Das Gebäude an der Yorckstraße werde voraussichtlich noch diesen Monat frei, sagte Kühn — und bleibe perspektivisch ohne Bewohner. „Wir wollen dem Rat vorschlagen, dort eine Kita zu bauen“, kündigte Kühn an.
Die anderen beiden Häuser sollen perspektivisch freigehalten werden. Man wisse nicht, wie sich die Flüchtlingssituation entwickele, mahnte Kühn an — gerade in Anbetracht der aktuellen Situation der Türkei. Aktuell sei es aber so, dass weniger Flüchtlinge nach Wuppertal kämen und deswegen dieser Leerstand herrsche.
Zur Belegung des Art-Hotels hatte Kühn keine aktuellen Informationen. Der Stand vor zehn Tagen sei gewesen, dass am Dienstag die ersten Flüchtlinge einziehen würden. Die Bezirksregierung Arnsberg bestätigt auf Anfrage, dass die ersten Flüchtlinge wie vorgesehen dort einziehen werden. Eine genaue Zahl sei unklar, sagte in Sprecher. Er ging aber von 50 Menschen aus. Das Art-Hotel, das von der Bezirksregierung Düsseldorf zur kurzfristigen Unterbringung von ankommenden Flüchtlingen angemietet wurde und von der Bezirksregierung Arnsberg belegt werden soll, ist eine Landeseinrichtung und nicht in städtischer Hand.