Neue Begegnungsorte Neuer Lotsenpunkt eröffnet am Laurentiusplatz
Elberfeld · An den Begegnungsorten sollen Menschen in schwierigen Lebenslagen Unterstützung erhalten. Der neue Lotsenpunkt ist bereits der zweite in Wuppertal.
Am Laurentiusplatz gibt es seit Montag einen neuen Lotsenpunkt. Lotsenpunkte – das sind Begegnungsorte, an denen ehrenamtliche Mitarbeiter als sogenannten Soziallotsen, Menschen in Not und in prekären Lebenslagen unterstützen sollen. Etwa beim Ausfüllen von Anträgen oder auch einfach mit einem offenen Ohr – ohne Termin und kostenlos. Sprechstunden sind immer montags und donnerstags. Hilfe kann dort jeder beanspruchen. Der neue Elberfelder Lotsenpunkt befindet sich im katholischen Stadthaus am Laurentiusplatz, genauer gesagt in der dortigen „LauBe“, einem Begegnungsraum im Erdgeschoss der Einrichtung in der Laurentiusstraße 7.
„Der Lotsenpunkt ist eine große Initiative, um hilfesuchenden Menschen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und das war hier fällig“, berichtete Christa Neumann, Pastoralreferentin und Caritas-Beauftragte der Kirchengemeinden Herz Jesu und St. Laurentius. Der Elberfelder Lotsenpunkt ist bereits der zweite in Wuppertal – ein erster befindet sich in St. Antonius am Alten Markt in Barmen. „In Barmen ist ja bereits vor einigen Jahren ein Lotsenpunkt eröffnet worden. Gerade hier gibt es aber einfach sehr viele Menschen, die Hilfe suchen.“ So wie die „LauBe“ ist auch der Lotsenpunkt eine Kooperation zwischen den katholischen Kirchengemeinden St. Laurentius und Herz Jesu und dem Caritasverband Wuppertal/Solingen.
„LauBe“ im Stadthaus ist weiter ein optimaler Anlaufpunkt
„Wir haben gesagt, dass es Sinn macht, ein gemeinsames Projekt zwischen den Kirchengemeinde und dem Caritasverband zu machen. So kann jeder sein ‚Know-How‘ einbringen. Das ist wirklich schön“, erklärte Christoph Humburg, Direktor des Caritasverbandes Wuppertal/Solingen. „Schon vorher gab es den Service, dass wir Menschen, die hier hinkamen, in andere Einrichtungen weitervermittelt haben. Jetzt ist das Konzept aber ein anderes. Es hat nun viel mit Ehrenamt zu tun und es ist ein Treffpunkt geworden. Das nehme ich jetzt schon wahr.“
Dass der Lotsenpunkt in der „LauBe“ einen Platz finden konnte, sei aufgrund der vielen anderen Treffen und Veranstaltungen, die dort stattfinden, ein großer Vorteil: „Der Vorteil ist, dass sich vieles in diesem Raum bündelt“, so Humburg. „Der Lotsenpunkt und die ‚LauBe‘ sind natürlich zwei unterschiedliche Angebote, der Endverbraucher weiß aber letztendlich vor allem, dass er sich hier in ganz vielen Bereichen beraten lassen kann.“ Menschen, die etwa ein bestimmtes Anliegen im „Teesalon“ äußern, können so zum Lotsenpunkt weitergeleitet werden, wenn das Anliegen sich dort besser behandeln lasse. „Wir sind total froh, dass wir die ‚LauBe‘ nutzen können, da sie barrierefrei und super zentral ist und wir außerdem gerade für den Lotsenpunkt eine diskrete Atmosphäre schaffen können, die gemütlich ist, aber zugleich nicht auf dem Präsentierteller mitten auf dem Laurentiusplatz stattfindet“, beschrieb Anja Hütten, Referentin des Fachdienstes Gemeindecaritas, die gemeinsam mit Andrea Oldenburg, Engagementsförderin der Gemeinden St. Laurentius und Herz Jesu, für den Lotsenpunkt verantwortlich ist. Auch die Zeit, die sich die Ehrenamtler für die Hilfesuchenden nehmen können, sei ein großes Plus: „Bei beruflichen Beratungsstellen gibt es sehr häufig das Problem, dass die Beratungen dort streng getaktet sind“, so Hütten.
Da in solchen Beratungsstellen viele Leute in kurzer Zeit beraten werden müssen, mache dies da auch Sinn, „decke aber nicht einhundert Prozent des Bedarfs“: „Wenn jemand sich dann gerne mal eine Stunde über etwas Bestimmtes unterhalten möchte, kann der das dann hier gerne machen.“ Die Idee hinter den Lotsenpunkten stammt von der Caritas aus dem Kreis Rhein-Sieg: „Dort gibt es gefühlt in jedem kleinen Städtchen einen Lotsenpunkt – das ist der Hammer“, berichtete Hütten. Daraufhin habe sich die Caritas des Erzbistums Köln dazu entschlossen, die Lotsenpunkte als Konzept zu verfestigen und so allen zur Verfügung zu stellen: „Die Idee ist sowohl simpel wie genial. Da sind Menschen, die sind einfach da. Gerade in Großstädten gibt es viele Leute, die einfach niemanden haben. Die Erwartungshaltung ist ja auch nicht, dass unbedingt alle Probleme gelöst werden, sondern dass da Menschen sind, die einen Kaffee oder Tee anbieten und dann zum Beispiel gemeinsam mit den Menschen über verschiedene Dokumente schauen oder ihnen beim Vereinbaren von Terminen helfen. Sie müssen nicht alles wissen und können. Hilfreich ist dabei für die betroffenen aber oftmals schon diese Wegweiserfunktion.“