Prävention vor Hochwasser und Überflutungen Wuppertal: Neues Regenrückhaltebecken hat sich schon bewährt

Wuppertal · Nach einer Vorbereitungs-, Planungs- und Bauzeit von sieben Jahren wird das Regen- und Hochwasserrückhaltebecken Bornberg am Mirker Bach am 10. Oktober offiziell eingeweiht.

Ursula Koukolitschek vom Wupperverband (rechts) und Carl-Bernhard Düsterloh (WSW) rechts neben dem Regenrückhaltebecken.

Foto: Anna Schwartz/ANNA SCHWARTZ

Die WZ hat sich vorher in dem neu entstandenen Areal umgeschaut.

„Das Becken an sich ist fertig und erfüllt schon seine Funktion“, betont Projektleiterin Ursula Koukolitschek vom Wupperverband, Bauherr des Projekts. „Es müssen nur noch einige Abschlussarbeiten gemacht werden und wir hoffen, alles im Oktober fertigstellen zu können“, erklärt Carl-Bernhard Düsterloh, Mitarbeiter der Wuppertaler Stadtwerke (WSW) und verantwortlich für die Projektsteuerung.

Wieso wurde das Becken überhaupt an diesem Standort gebaut? „Die Fläche war immer wieder überschwemmt, weshalb der Gewerbebetrieb, der vorher ansässig war, weggezogen ist“, weiß Koukolitschek. „Anfang 2017 wurde das Grundstück von der Stadt gekauft, mit dem Ziel, hier Hochwasserschutz umzusetzen.“ Nachdem alle Zuständigkeiten und finanziellen Aspekte geklärt waren, wurden 2021 die alten Gebäude abgerissen.

Die Funktionsweise ist recht simpel, erklärt Koukolitschek vor Ort. „Der Mirker Bach kommt hier an. Dann fängt es an zu regnen, dadurch steigt das Gewässer an, manchmal sehr schnell, manchmal etwas langsamer. Am Anfang der Konstruktion ist ein großer Rechen, der Treibgut auffängt“, so die Projektleiterin. Dieses besteht hauptsächlich aus Baumteilen. „Das Wasser fließt in das neue Bauwerk und wenn der Bach weiter ansteigt, schlägt das Wasser über eine Schwelle in das große Erdbecken ab.“ Koukolitschek fügt hinzu: „Wenn der Pegel weiter steigt, dann tritt das Wasser in eine Rinne auf der rechten Seite, die Hochwasserentlastung, und wird dann in den unterirdischen, verrohrten Mirker Bach geleitet.“

Die Kosten werden am Ende bei ungefähr 4,5 Millionen liegen. Finanziert vom Land, der Siedlungsentwässerung und einem Eigenanteil des Hochwasserschutzes der Stadt Wuppertal.

Bereits mehrere Male habe das Becken, das die Größe von etwa 70 mal 60 Metern hat und vier Meter tief ist, angeschlagen. „Seitdem der Aushub gemacht wurde, ist die Funktion auch gegeben“, betont Koukolitschek. „Mir ist es aber wichtig, zu sagen, dass das Risiko einer Überschwemmung durch diese Maßnahmen gesenkt und nicht vollkommen beseitigt wird. Die Starkregen nehmen zu, sodass wir damit rechnen müssen, dass es noch extremer wird. Es gibt keinen kompletten Schutz.“

40 überschwemmungsgefährdete Hotspots seien in Wuppertal definiert worden, davon wird nun an sechs Hotspots durch diese Maßnahme und aktuelle Kanalbaumaßnahmen der WSW das Risiko einer Überschwemmung verringert. „Schön ist auch, dass man eine Flächenentsiegelung geschaffen hat. Jetzt haben wir hier Wildblumen angepflanzt und eine begrünte Fläche geschaffen“, freut sich die Projektleiterin. Weitere Bäume sollen in Zukunft noch gepflanzt werden.

Betreiber des Beckens sind die WSW. „Durch eine Kamera-Überwachung kann man in Zukunft sehen, wenn der Bach ansteigt und viel Treibgut angespült wird. Dann werden die WSW rausfahren, um das zu räumen“, erklärt Düsterloh.