Trauerfeier Wuppertal nimmt Abschied von Ehrenbürgerin Lore Jackstädt

Bei der Gedenkfeier im Ratssaal würdigte Oberbürgermeister Andreas Mucke die Trägerin des Ehrenrings der Stadt.

Oberbürgermeister Andreas Mucke würdigte die Ehrenbürgerin Wuppertals Lore Jackstädt für ihre großzügige Unterstützung viele Projekte.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Mit einer Gedenkfeier im Großen Sitzungssaal des Rathauses hat Wuppertal am Montag Abschied genommen von Lore Jackstädt. Die Ehrenbürgerin war am 31. Januar im Alter von 94 Jahren gestorben.

Die Ehrenringträgerin war Vorsitzende der Jackstädt-Stiftung, die sie 2002 mit ihrem Mann Werner gegründet hatte. „Ohne diese Stiftung, ohne Lore und Werner Jackstädt gäbe es Vieles in Wuppertal nicht“, sagte Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD).

Beispielhaft nannte er die Hospize am Dönberg und im Burgholz, das Frauenhaus, das neue Gebäude der Tafel. Die Jackstädt-Stiftung hat sich bei der Sanierung des Opernhauses namhaft engagiert und ist auch am Bau der Schauspiel-Stätte am Engelsgarten beteiligt. Die Junior Uni gäbe es möglicherweise nicht, würde sie nicht von Beginn an von der Stiftung unterstützt.

Und dass die Nordbahntrasse den Namen Dr.-Werner-Jackstädt-Weg trägt, ist eine Verbeugung vor dem Ehepaar, dessen Stiftung die erste Million für den Umbau der Bahntrasse in einen Rad- und Wanderweg bereitstellte. „Das hat die Wupppertal-Bewegung ermutigt weiterzumachen“, sagte Mucke. Lore und Werner Jackstädt gemahnten Rat und Verwaltung, bürgerschaftliches Engagement zu ermöglichen und zu fördern. In dieser Hinsicht sei Wuppertal eine reiche Stadt.

In seiner Rede erinnerte Rolf-Peter Rosenthal vom Vorstand der Jackstädt-Stiftung an die Verstorbene als eine Frau mit Haltung, Stil und Disziplin. Er könne sich nicht an eine einzige Beiratssitzung erinnern, an der Lore Jackstädt nicht teilgenommen habe. An beinahe allen der bisher insgesamt 1100 bewilligten Anträge sei Lore Jackstädt beteiligt gewesen. Alle Entscheidungen seien stets einstimmig getroffen worden.

Rosenthal erinnerte auch an weiteren Schwerpunkte der Jackstädt-Stiftung – neben Gesellschaft und Kultur. Sie unterstützt Forschung auf dem Gebiet der Onkologie sowie der Augenheilkunde und fördert junge Wirtschaftswissenschaftler.

„Lore Jackstädt liebte klassische Musik“, sagte Rosenthal und brachte seinen Zuhörern den Menschen Lore Jackstädt näher. Die vielfach ausgezeichnete Ehrenbürgerin war demnach sehr zurückhaltend, höflich, sozial und, was wohl nur wenige der Anwesenden wussten, genoss es, in ihrem zweisitzigen Mercedes 190 SL durch die Landschaft zu fahren.

Wuppertal hat Abschied genommen von einer großen, großzügigen Unterstützerin Wuppertals. „Frau Jackstädt, wir verneigen uns vor Ihnen“, sagte Rosenthal.