Mobilität Kommen Pakete bald per Fahrrad und E-Mobil?

Wuppertal · Vorschläge des Fraunhofer-Instituts für Reduzierung von Liefertransporten in der Stadt.

Paketauslieferung mit Lastenfahrrädern könnte die Stadtluft verbessern.

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Wie Elektrofahrzeuge und Zwischen-Depots das Aufkommen von Paket-Lieferautos in der Innenstadt reduzieren könnten, haben kürzlich zwei Wissenschaftler des Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik im Verkehrsausschuss erläutert.

Die Stadt hatte das Dortmunder Fraunhofer Institut mit der Entwicklung eines Elektromobilitäts-Konzepts beauftragt, unter anderem, um die Emissionen durch Lieferverkehr zu senken. Seit Anfang 2018 hat es mehrere Gesprächsrunden mit Gewerbetreibenden, den fünf größten Paketdiensten und der Verwaltung gegeben. Die beiden Forscher Sebastian Stütz und Daniela Kirsch stellten die Ergebnisse vor.

Derzeit liefern die Unternehmen Päckchen und Pakete von großen Logistik-Zentren an der Stadtgrenze zu den Wuppertalern. Dabei fahren die Firmen bisher Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren.

Anreize durch Privilegien
für Elektro-Autos

Um diese Unternehmen zur Nutzung von Elektrofahrzeugen zu motivieren, könnte die Stadt Privilegien gewähren, zum Beispiel verlängerte Zeitfenster für Lieferverkehr in der Fußgängerzone – das werde derzeit in Rotterdam praktiziert – oder die Ausweisung spezieller E-Lieferzonen – nur für Elektrofahrzeuge. Solche Zonen könnten zudem Parksuchverkehr und verkehrsbehinderndes Halten in zweiter Reihe reduzieren.

Eine weitere Option wären so genannte Micro-Depots im Stadtbereich etwa in Garagen oder Ladenlokalen, in denen die Pakete auf kleinere stadtverträgliche Fahrzeuge wie Lastenfahrräder oder Elektrofahrzeuge umgeladen werden können. Als Beispiele nannten die Forscher Projekte in Berlin und Hamburg. Fahrräder und mögliche neue Kleinfahrzeuge könnten auch Fahrer nutzen, die keinen Führerschein haben. Diese Fahrzeuge brauchen zudem weniger Platz im Verkehrsraum.

Die Forscher wiesen darauf hin, dass Elektromobilität zur Entstehung neuer innovativer Fahrzeugarten führe. Die Stadt könnte Unternehmen bei der Nutzung solcher Fahrzeuge unterstützen, indem sie ein Mustergenehmigungsverfahren entwickelt und standardisiert. Solche neuen Fahrzeuge könnten auch Marketingmittel sein und die Stadt Wuppertal als Pionier in Sachen Paket-Logistik darstellen.

Als flankierende Maßnahmen schlugen die Referenten zudem vor, einen Slogan zum Thema zu entwickelt – Dortmund etwa werbe mit „Dortmund elektrisiert“, eine Internetseite mit Ladestellen für Elektrofahrzeuge und Fördermöglichkeiten einzurichten, das Ladesystem auszubauen und die Möglichkeit zu geben, Fahrzeuge auf dem Nummernschild als E-Fahrzeuge zu kennzeichnen.

Die Paketliefer-Unternehmen sind nach Angaben der Fraunhofer-Mitarbeiter durchaus interessiert an so genannten Micro-Depots. Die Stadt müsse dafür geeignete Flächen suchen. An der Nutzung von Lastenfahrrädern habe ein Unternehmen Interesse gezeigt. Die Stadt müsste dafür die Sondergenehmigung für die Auslieferung in der Innenstadt – mit entsprechender Verlängerung der Lieferzeiten erteilen.