Barmen. Olipla: Heimneubau wird überprüft

Wuppertal · Geplante Kosten könnten von 8,5 Millionen Euro auf 11 Millionen steigen. Entscheidung im Juni.

Der Standort des alten und geplanten neuen Altenheims ist derzeit eine leere Fläche.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Eigentlich sollten die Bewohner des städtischen Altenheims „Olipla“ in diesem Jahr in ihr neues modernes Haus an der Oberen Lichtenplatzer Straße einziehen. Doch am Standort gibt es bisher nur eine leere Fläche. Jetzt teilte Sozialdezernent Stefan Kühn mit, dass man die Baukosten noch einmal prüfen will. Denn Neuberechnungen hätten ergeben, dass sie nicht wie geplant 8,5 Millionen Euro, sondern 11 Millionen Euro betragen könnten.

„Jetzt lassen wir noch einmal durch ein Beratungsunternehmen prüfen, ob es Einsparpotential gibt“, erklärte Kühn. In seiner nächsten Sitzung am 27. Juni werde der Betriebsausschusses APH (Alten- und Pflegeheime) „entscheiden, ob wir das Projekt weiter durchführen“.

Die Versorgung ist gesichert

Die Preissteigerung sei in der zweiten Phase der Ausschreibung aufgefallen. Ein zweites Unternehmen habe sich die bisherigen Berechnungen angesehen und an einigen Stellen höhere Kosten veranschlagt.

Geplant ist bisher ein Haus modernsten Standards mit überwiegend Einzelzimmern, jeweils mit eigenen Bad. Alle Zimmer sollen bodentiefe Fenster erhalten. Eine Dachterrasse soll einen reizvollen Ausblick über Barmen bieten. Es soll ein modernes Schwesternrufsystem und moderne Liftersysteme geben. Auch Heizung und Lüftung sollen auf dem neuesten Stand, das Licht in den Fluren steuerbar sein – mal besonders hell, dann wieder eher warmes Licht.

Hinter dem Haus soll ein Demenzgarten entstehen, in dem Bewohner geschützt spazieren können, ohne das Gefühl zu haben, eingesperrt zu sein. Das Außengelände soll groß und eben sein -– trotz der Hanglage. So waren die Planungen vorgestellt worden.

Das alte Altenheimgebäude an der Oberen Lichtenplatzer Straße war in den 50er Jahren als Lehrlingsheim entstanden. „Das war eigentlich eine bessere Jugendherberge“, hatte Ulrich Renziehausen, Leiter des Stadtbetriebs Alten- und Pflegeheime (APH), einmal nüchtern festgestellt.

Zunächst gab es Überlegungen, das Haus zu sanieren, doch diese wurden verworfen. Das Gebäude hätte trotzdem nicht den Ansprüchen gerecht werden können. „Deshalb haben wir uns entschieden, ein komplett neues Haus zu bauen“, erklärt Stefan Kühn. Es sollte in Modulweise gebaut werden und 2019 fertig sein.

Für den Übergang zogen die rund 80 Bewohner im Mai 2017 in die ehemalige Landesfrauenklinik an der Vogelsangstraße in Elberfeld untergebracht. Bewohnern und Angehörigen war der Abschied von dem Haus schwer gefallen, weil sie viele gute Erinnerungen mit ihm verbanden.

Doch auch mit dem neuen Quartier sind nach Angaben von Kühn alle sehr zufrieden. Als ehemaliges Krankenhaus bietet das Gebäude unter anderem Zimmer mit eigenen Bädern und ein Schwesternrufsystem. „Der Umzug hat den Standard hat eher verbessert“, betont Kühn. „Deshalb haben wir keine aktuelle Not.“

Die Besitzer seien an der Stadt als Mieter interessiert, die Miete sei über die Pflegesätze komplett refinanziert. Und weil das gesamte Personal von der Oberen Lichtenplatzer Straße mit umgezogen ist, obwohl die Bewohnerzahl wegen das anstehenden Umzugs leicht gesunken ist, ist die Versorgung gesichert.

„Wir haben einige Projekte, die während der Bauzeit teurer geworden sind“, sagt Stefan Kühn. „In diesem Fall können wir das Projekt zum Glück vorher gründlich prüfen und auch zu einer anderen Entscheidung kommen.“ Wie es dann weitergeht, müsse dann ebenfalls neu geprüft werden.