Keine Fehler bei der Sanierung Stadt zählt die vielen Probleme der Wuppertaler Zentralbibliothek auf

Wuppertal · Die Zentralbibliothek an der Kolpingstraße hat große Probleme mit ihrem Gebäude: Von außen dringt Feuchtigkeit ein, die Wasserrohre sind marode und brechen, einige Bücher schimmeln. Die CDU-Fraktion hat die Stadt gebeten, die aktuell bekannten Baumängel aufzulisten – und wann sie nach der Sanierung aufgetreten sind und bekannt wurden.

Das Gebäude an der Kolpingstraße ist stark sanierungsbedürftig, es dringt Feuchtigkeit ein.

Foto: Fischer, Andreas H503840

„Die Feuchtigkeitsschäden im Altbau stehen weder in kausalem noch zeitlichen Zusammenhang mit der durchgeführten Fenster- und Fassadensanierung“, teilt die Stadt mit. „Die anhaltende Feuchtigkeit hat ihren konstruktiven Hintergrund in der fehlenden Abdichtung der Bodenplatte und des Sockels, die zum Zeitpunkt der Erstellung des Gebäudes noch nicht Stand der Technik war.“ Seit einigen Jahren durchfeuchte das Mauerwerk an einigen Stellen. Die Seite zum Kasinogarten wurde bereits saniert, die Arbeiten wurden im Februar 2022 abgeschlossen. „Die Längsseite hat dieses Schicksal noch vor sich“, sagt Kulturdezernent Matthias Nocke. Der zweite Bauabschnitt liegt auf Höhe der Luisenstraße und wird aufwendiger und einschränkender für den Verkehr.

Weil derzeit die sogenannte Phase Null läuft, in der die Bibliothek über ihr Konzept und den Raumbedarf nachdenkt, unabhängig von bereits bestehenden Gebäuden, werden die Arbeiten derzeit noch nicht ausgeführt. „Der im Bereich des Nahmagazins aufgetretene Schimmelschaden wird bis dahin in unregelmäßigen Abständen beprobt, um die Gefahr von Folgeschäden zu minimieren und insbesondere die Gesundheit der Mitarbeiter und Besucher der angrenzenden Räumlichkeiten nicht zu beeinträchtigen“, heißt es von der Stadt. Der Betrieb der Zentralbibliothek solle nicht gefährdet werden, weder durch Mängel, noch durch Maßnahmen. Mitarbeiter hätten jedoch einige Zeit mit ausgebauten Fenstern gearbeitet, ergänzt Matthias Nocke den Bericht mündlich im Kulturausschuss, und ein bestimmter Raum darf nach statischer Begutachtung nur noch von wenigen Personen betreten werden. Regelmäßig gebe es Rohrbrüche.

Die Feuchtigkeitsschäden seien „nicht ursächlich zu den erfolgreich durchgeführten früheren Sanierungen aufgetreten“, bewertet die Stadt. Deshalb gebe es keine Gewährleistungsansprüche und es sei nicht erforderlich gewesen, einen externen Gutachter hinzuzuziehen.

Wie geht es also weiter mit der Stadtbibliothek? In der zweiten Jahreshälfte 2022 sollen die Ergebnisse der Phase Null vorliegen. Danach bekomme die Politik aus der Fachverwaltung eine Handlungsempfehlung für die nächsten Planungsschritte. „Der Status Quo des Hauses bleibt bis dahin erhalten.“ Die Bezirksvertretung Elberfeld hat die Bibliothek zu ihrem Schlüsselprojekt gemacht, beendet Matthias Nocke seine Ergänzung zu dem Bericht, „was immer das heißt.“