Spatenstich Telekom schließt 10 000 Haushalten in Barmen ans Glasfasernetz an
Wuppertal · Der Ausbau der digitalen Infrastruktur in Wuppertal geht weiter. In Barmen will die Deutsche Telekom jetzt 10 000 Haushalte mit Glasfaseranschlüssen versorgen.
Bis Ende des Jahres 2022 werden in fünf Quartieren, unter anderem auf dem Rott, am Sedansberg und rund um den Werth 270 Kilometer Kabel verlegt. Damit soll ein sogenanntes FTTH-Netz entstehen, das den Kunden den Glasfaseranschluss bis ins Gebäude verspricht. „Unser vorrangiges Ziel ist es bis zum Jahr 2030 eine großflächige Abdeckung mit Glasfaseranschlüssen in der ganzen Stadt einzurichten“, erklärte der Wuppertals Gigabitkoordinator, Claas Claaßen, am Dienstag.
Auf dem Gehweg vor dem Gymnasium Sedanstraße richtet die Telekom aktuell den ersten von insgesamt 40 neuen Verteilerkästen ein, von denen die neuen Leitungen zu den Häusern führen. Zunächst steht hier die Versorgung der kompletten Straße bis zum Kingelholl an. „Die von den Bauarbeiten betroffenen Hausbesitzer wurden von uns im Vorfeld angeschrieben und um Einwilligung gebeten, ob sie einen kostenfreien Glasfaseranschluss möchten“, skizziert Marco Kramer, Teamleiter Breitbandausbau der Telekom, das Vorgehen.
Hauseigentümer, die sich erst nach dem Abschluss der jeweiligen Baumaßnahme doch noch für einen Anschluss entscheiden, werden keinesfalls ausgeschlossen. „Dadurch das vor dem Haus in den Leerrohrkanälen bereits die Glasfaserkabel liegen, muss hier lediglich ein Röhrchen in das Haus gelegt werden.“ Für diesen Arbeitsschritt wird dann allerdings eine Gebühr von 799 Euro fällig. Insgesamt lassen sich Dreck und Baulärm durch die nötigen Tiefbauarbeiten aber nicht vermeiden. Dabei achtete die vom Konzern beauftragte Baufirma darauf, dass alles möglichst „minimalinvasiv“ stattfindet.
30 000 weitere Haushalten sollen bis 2025 Glasfaser bekommen
„Es findet immer eine enge Abstimmung mit der Stadt und den WSW statt, ob die Telekom bei ohnehin schon bestehenden Baustellen direkt auch Teile der Trassen für die Glasfaser verlegen können“, berichtet Claas Claaßen. So wurde dann im letzten Jahr auf dem Werth verfahren, als die Stadt dort Tiefbauarbeiten durchführte. „Straßen nach nur wenigen Monaten wieder aufzureißen ist natürlich sehr teuer. Um das zu verhindern gibt es dann auch Aufrisssperren, die teilweise bis zu fünf Jahre lang gelten.“ Dort wo eigene Baustellen der Telekom eingerichtet werden müssen, wird nur auf Gehwegen oder auf Grünstreifen gearbeitet. Nach dem Abschluss der Arbeiten ist der Bauherr hier dann auch verpflichtet, den Ursprungszustand wiederherzustellen.
Insgesamt will die Deutsche Telekom in Wuppertal bis Ende des Jahres neben den 10 000 Haushalten in Barmen auch weitere 12 000 Haushalte in der Elberfelder Innenstadt ans Glasfasernetz anschließen. Die Arbeiten dafür haben bereits im September im Luisenviertel und am Ölberg begonnen. Die Kosten liegen laut Stefan Mysliwitz, Regiomanager Infrastrukturvertrieb West der Telekom, im zweistelligen Millionenbereich. Und dabei soll es nicht bleiben: „Wir planen aktuell neben diesen 22 000 Haushalten in Wuppertal bis Ende des Jahres 2025 rund 30 000 zusätzliche Haushalte mit Glasfaser zu versorgen.“ Ein Schritt, der für Oberbürgermeister Uwe Schneidewind „in Zeiten der Digitalisierung unerlässlich ist“: „Nur so lässt sich die Vision einer multifunktionalen Innenstadt am Ende auch umsetzen.“
Das neue Netz soll Bandbreiten bis zu ein Gigabit pro Sekunde (GBit/s) ermöglichen. Mit anderen Anbietern wie 1&1, Telefonica und Vodafone hat die Telekom Kooperationsverträge. Dadurch können sich diese in das neue Glasfasernetz „einmieten“ und ihren Kunden hier ein Angebot machen. Interessierte Hauseigentümer, die einen kostenlosen Glasfaseranschluss wünschen, können die Telekom beauftragen. Diese kontaktiert daraufhin die Vermieter und es wird besprochen, wo die Glasfaser ins Haus kommt. Infos unter: