Kunst & Kultur Von der Heydt-Kulturpreis 2022 geht an zwei Wuppertaler Künstlerinnen

Wuppertal · Die Wuppertaler Künstlerin Susanne Kessler und die Sängerin und Komponistin Maria Basel haben dieses Jahr den Von der Heydt-Kulturpreis gewonnen.

Eine der Preisträgerinnen: Maria Basel.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Frauenpower beim Von der Heydt-Kulturpeis 2022: Der mit 12.500 Euro dotierte Hauptpreis geht an die Bildende Künstlerin Susanne Kessler und der mit 5.000 Euro dotierte Förderpreis an die Sängerin und Komponistin Maria Basel.

Beide Künstlerinnen überzeugten das vierzehnköpfige Kuratorium jeweils mit ihrem herausragenden und charakteristischen Werk, ihrer enormen Experimentierfreude und Vielfalt im Kombinieren unterschiedlicher Gattungen und Genres sowie ihrer vitalen Offenheit für Begegnungen mit anderen Kulturen, Ländern oder Menschen. Beiden gemeinsam ist ebenfalls, dass ihr jeweils künstlerischer Weg international ausgerichtet ist und sie bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden.

Susanne Kessler wurde 1955 in Wuppertal geboren, hatte bis in die 2000er Jahre ihr Atelier in Wuppertal-Wichlinghausen und lebt heute in Rom und Berlin. Ihre Weltoffenheit zeigt sich in ihrem künstlerischen Werdegang, der sie durch Studium, Stipendien und Arbeitsaufenthalte durch Europa, Afrika, Asien sowie Nord- und Mittelamerika führte. Charakteristisch für das Werk von Kessler ist die konsequente Verschmelzung von Zeichnung, Malerei und plastischem Gestalten. Sie ist bildende Künstlerin durch und durch: kleinformatige Zeichnungen mit malerischen und objekthaften Elementen wandeln sich zu großformatigen, raumgreifenden Installationen und umgekehrt. Susanne Kessler löst die Gattungs- und Raumgrenzen in und mit ihren Werken auf und ermöglicht dadurch ungeahnte Raumerkundungen. Sie schafft reale Bildräume auf dem Papier oder in der Landschaft und vor allem eröffnen sich den Betrachtern immer wieder neue individuelle, imaginäre Räume. Die Bildphantasie von Kessler erscheint unerschöpflich.

Maria Basel wurde 1990 in der Ukraine geboren und kam zum Studium nach Wuppertal, wo sie heute lebt. „Wuppertal ist der Ort, an dem alles so richtig losgegangen ist“, sagte sie einmal und beschreibt damit zugleich ihre vielfältigen Wirkungskreise in der Stadt. Im Bereich der elektronischen Popmusik hat Basel als Singer-Songwriter ihren ganz eigenen Stil entwickelt. Im Duett mit ihrem Klavier oder dem Synthesizer vermag sie mit ihrer magischen Stimme und ihren tiefgründigen Songs die Zuhörer zu verzaubern und in sphärische Momente zu entführen. Basel komponiert, schreibt und produziert ihre Lieder selbst, sie gibt Konzerte in Wuppertal und geht international auf Tournee, ist an Produktionen bei den Wuppertaler Bühnen oder dem Pina Bausch Theater beteiligt und sie legt als DJ RIA selbst auf. Der Schaffensdrang von Maria Basel scheint unendlich zu sein.

(red)