Klima Wuppertal will Hitzeaktionsplan vorlegen - aber erst nach dem Sommer
Wuppertal · Die Stadt lädt Bürger zum Mitwirken ein. Erstes sichtbares Ergebnis soll ein Hitzeportal im Internet sein.
Was hilft, große Hitze besser auszuhalten und keine gesundheitlichen Schäden zu erleiden? Die Stadt erarbeitet derzeit einen Hitzeaktionsplan: Künftig soll es Informationen und Tipps zu Hitzewellen im Sommer geben, sollen Einrichtungen wie Arztpraxen, Kitas und Altenheime systematisch dazu beitragen, dass Menschen die hohen Temperaturen besser überstehen. Mithilfe einer Landesförderung konnten zwei Planungsbüros an der Erstellung des Plans beteiligt werden. Der soll im September fertig sein.
In den Hitzeaktionsplan soll auch das Alltagswissen der Wuppertaler einfließen. Sie können ihre Erfahrungen und Vorschläge zum Thema Hitze – wie und wo in Wuppertal sich Hitze gut aushalten lässt – ab sofort bis zum 10. Mai bei einer Plattform im Internet (www.talbeteiligung.de/hitze) mitteilen. Außerdem wird es im Juni (voraussichtlich am 12. Juni) eine Vor-Ort-Veranstaltung geben, bei der erste Ergebnisse vorgestellt werden und bei der Bürgerinnen und Bürger ebenfalls ihre Erfahrungen einbringen können. Darüber hinaus werden Vertreter weiterer Organisationen und Einrichtungen interviewt und zu Workshops eingeladen.
Erstes sichtbares Ergebnis soll ein Hitzeportal im Internet sein, auf dem ab Mai erste Informationen zu finden sein sollen. Das Portal soll anschließend stetig weiterwachsen.
Dezernent Arno Minas erläutert: „Der Klimawandel und die damit einhergehende globale Erwärmung haben eine Zunahme an extremen Wetterereignissen zur Folge.“ Hitzewellen würden in Zukunft noch häufiger und intensiver auftreten, stellten damit eine zunehmende Gesundheitsgefährdung dar.
Oberbürgermeister Uwe Schneidewind erklärt: „Mit dem Hitzeaktionsplan wird das Ziel verfolgt, die Menschen in Wuppertal vor den gesundheitlichen Auswirkungen von starker Hitze zu schützen. Dabei steht der Schutz der hilflosen und besonders gefährdeten Personengruppen im Fokus.“ Dazu gehörten etwa ältere und pflegebedürftige Menschen, Kranke, Menschen mit Behinderungen, wohnungslose Menschen sowie Schwangere, Säuglinge und Kleinkinder. Mit dem Hitzeaktionsplan sollen Maßnahmen konzipiert werden, um die Hitzebelastung reduzieren – solche für den akuten Fall wie das Aufstellen zusätzlicher Schattenspender wie auch langfristige Maßnahmen im Rahmen der Stadtentwicklung.
Eine verwaltungsinterne Steuerungsgruppe unter Federführung der Koordinierungsstelle Klimaschutz hat schon vor einiger Zeit mit Vorbereitungen für einen Hitzeaktionsplan begonnen, dafür vor allem Kontakte zu vielen Stellen in der Stadt hergestellt. Jetzt konnten zudem zwei auf Hitzeaktionspläne spezialisierte Planungsbüros beauftragt werden – das Unternehmen GreenAdapt aus Berlin und die Gesellschaft für sozioökonomische Forschung aus Potsdam. Ihre Arbeit wird über eine Förderung des Landesumweltministeriums in Höhe von 58 000 Euro finanziert.
Genauere Angaben zur Veranstaltung am 12. Juni werden noch bekannt gegeben, unter anderem über den Newsletter zum Klimaschutz. kati