Freiwillige Feuerwehr Wuppertal will mehr für die Freiwillige Feuerwehr tun

Von Eike Rüdebusch · Ein erster Entwurf für Ehrenamtskonzept soll bald vorliegen.

 Den Freiwilligen Feuerwehrleuten soll die Arbeit erleichtert werden.

Den Freiwilligen Feuerwehrleuten soll die Arbeit erleichtert werden.

Foto: dpa/Swen Pförtner

Die Freiwillige Feuerwehr soll entlastet werden. Daher arbeitet sie an einem Ehrenamtskonzept, dass kommende Woche in einem ersten Entwurf vorliegen soll.

Die Freiwillige Feuerwehr besteht derzeit aus 1050 Mitgliedern in 16 Löschzügen und aus dem Umweltzug, den Jugendfeuerwehren sowie aus Ehrenmitgliedern. Die Ehrenamtler sind in ihren Dienst teils stark belastet – die Anzahl der Einsätze ist vielfach gestiegen, der Arbeitsaufwand auch. Das alles neben Beruf und Familie.

Seit einigen Monaten arbeitet die Feuerwehr deshalb an einem Papier, auf dessen Grundlage dann Verbesserungen geschaffen werden sollen. Basis ist ein Konzept, das es schon in Köln gibt und vom Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr, Guido Blass, beim Jahresabschluss der Freiwilligen Feuerwehr 2018 vorgestellt wurde.

Blass sagt, auch über das Konzept hinaus habe die Stadtverwaltung erkannt, dass die Freiwilligen Feuerwehren stärker unterstützt werden müssten. So wurde bereits beschlossen, dass die offiziell Aufwandsentschädigung genannte Zahlung an die Löschgruppenführer insgesamt aufgestockt und ausgeweitet wird. Ab 2020 erhöht die Stadt das Budget von 19 250 Euro auf 40 800 Euro im Jahr – und berücksichtigt deutlich mehr Positionen dabei. Laut dem Leiter der Feuerwehr, Ulrich Zander, wird das Geld in dem neuen Konzept auch „Motivationspauschale“ genannt, weil der Aufwand der Kameraden nicht zu entschädigen sei.

Darüber hinaus greift die Stadt den Ehrenamtlern auch organisatorisch unter die Arme. Aktuell werden 58 Laptops eingerichtet, die den Löschgruppenführern und Stellvertretern zur Verfügung gestellt werden, um ihnen die Fahrt in die Feuerwachen zu ersparen. Auch sollen etwa händische Führerscheinkontrollen, die halbjährlich nötig sind, digital durchführt werden können. Laut Ulrich Zander ist das System schon in einigen Feuerwachen im Einsatz. Auch soll es jetzt eine digitale Personalakte geben, die zentral erfasst ist.

Die Arbeit bei der Feuerwehr
soll attraktiver werden

Die Arbeit in der Freiwilligen Feuerwehr soll dadurch – und durch Maßnahmen aus dem ausstehenden Konzept – erleichtert und attraktiver werden. Zwar habe man kein akutes Problem, Mitglieder zu gewinnen, wie Guido Blass sagt. Das liege auch an dem Netz von Jugendfeuerwehren, das man über Jahre aufgebaut habe.

Trotzdem betont Personalrat Jörg Beier, dass es eben wie überall im Ehrenamt schwieriger werde, Freiwillige zu gewinnen. Auch in Führungspositionen. Als Beispiel dafür steht der Löschzug Dönberg, wo Michael Stephan und Peter Schnell drei Jahre nach dem eigentlichen Ausscheiden aus der Frewilligen Feuerwehr wieder in die Löschzugführung eingetreten sind. Der eigentlich vorgesehene Kamerad hatte sich beruflich verändert und noch nicht wieder genügend Zeit für die Aufgabe, wie Zander erklärt. Für den Ordnungsdezernten Matthias Nocke (CDU) ist das ein Grund für geplante und konzipierte Erleichterungen. Das sei gerade für die Führungsebene der Löschzüge wichtig. „Denn wer einen Löschzug leiten kann, der ist meist auch in seinem Beruf stark eingespannt.“

Der Konzeptentwurf soll dem Dezernenten bald vorgelegt werden. Dann muss er durch die politischen Gremien, die beispielsweise über zusätzliche Gerätehäuser und deren Ausstattung, Fahrzeuge und Ausbildung beschließen.