Wuppertal. Wie schon zu Ostern wird auch in den Sommerferien der Wuppertaler Hauptbahnhof gesperrt. Der Grund für das in Nordrhein-Westfalen bislang beispiellose Abkoppeln einer Stadt vom Schienennetz ist der Bau eines neuen Stellwerks für 32 Millionen Euro. Die Unterbrechung des Schienenverkehrs beginnt wie berichtet an einem Sonntag, aber erst mit Beginn der Sommerferien am 16. Juli um 22 Uhr. Mit der Vollsperrung sollen die Arbeiten an dem neuen Stellwerk nach 45 Tagen pünktlich fertig werden: Am 30. August um 4 Uhr soll der Betrieb wieder anlaufen.

Nach der ersten Sperrung in den Osterferien hatte es am Schienenersatzverkehr viel Kritik gegeben: Es gab zu wenig Hinweise auf die Busse, die Fahrer kannten teils den Weg nicht, und die Fahrtzeiten waren viel länger als angegeben. Nun hat die Bahn aufgestockt: In den Sommerferien sind etwa 90 Gelenkbusse mit 230 Fahrern im Einsatz. Etwa 30 000 Fahrten mit einer Gesamtlänge von mehr als einer Million Kilometer ersetzen den Schienenverkehr zwischen Wuppertal und Düsseldorf, Solingen und Velbert. Laut VRR entstehen zusätzliche Kosten von 5,8 Millionen Euro. Die Busse zwischen den Hauptbahnhöfen Wuppertal und Düsseldorf sollen deutlich häufiger fahren. Auch die Verbindung mit Bus und S-Bahn mit der Nachbarstadt Solingen soll in den Sommerferien verstärkt werden. Red/dpa