Umfrage Wuppertaler hoffen auf mehr Zusammenarbeit in der Region

Die WZ-Leser wollen, dass die engere Kooperation der Städte nicht nur auf dem Papier besteht.

Die Wuppertaler wünschen, dass die Politiker im Bergischen wirklich mit einer Stimme sprechen.

Foto: beier/Christian Beier

Anfang der Woche wurde im Rahmen der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft von Parlamentariern aus Wuppertal, Remscheid, Solingen, Leverkusen, dem Oberbergischen-, dem Rheinisch-Bergischen Kreis und dem Kreis Mettmann die Altenberger Erklärung unterzeichnet. Wenn es beispielsweise um die Verteilung von Fördergeldern von Land und Bund geht, will sich das Bergische Land, dessen Anteil mit knapp zwei Millionen Einwohnern rund 20 Prozent der gesamten Metropolregion beträgt, zukünftig mit einer Stimme zu Wort melden. Dies haben sich die Städte und Kreise im Bergischen Land in der nun hoffentlich enger wachsenden Zusammenarbeit auf die Fahne geschrieben. Mögliche Projekte können etwa Wohnungsbau, Tourismus oder Mobilität sein.

Am WZ Mobil erklärten Wuppertaler Bürger, wie sie zu der Erklärung der Parlamentarier im Bergischen stehen und wo Städte und Kreise in Zukunft noch enger gemeinsam dran arbeiten könnten. Was wünschen sich die Menschen für das Bergische Land und worin sollten mögliche Fördermittel aus der EU investiert werden? Eine unabdingbare Voraussetzung, so die Meinung beim WZ Mobil sei, dass die Politiker miteinander reden und nicht jeder nur den Vorteil seiner Stadt im Auge haben solle.

Jutta Dollbaum: „Das Wichtigste ist, dass sie sich nicht in einer Konkurrenzsituation sehen, sondern gemeinsam die Vorteile ausloten.“ Sie sei beispielsweise für die Erhaltung alter Gebäudestrukturen im Bergischen Land und für die Erschließung neuer Radwege, wenn es um die Verteilung von Fördermitteln gehe. „Auch die Erhaltung der Wasserkraftwerke finde ich wichtig.“

Ingrid Strauß befürchtet, dass es eine Zeit dauern wird, bis die Erklärung Außenwirkung erlangt: „Die Versprechen sind ja häufig sehr vollmundig. Wir wollen hoffen, dass das etwas gibt.“ In die Seilbahn möchte sie jedenfalls Fördergelder nicht investiert sehen: „Der Tourismus sollte angekurbelt werden, wobei die Bundesgartenschau ein Aufhänger sein könnte.“ Zudem solle man Radwege erweitern und die Infrastruktur für Fußgänger und Busse verbessern.

Ursula Meinhardt findet das Bündnis sinnvoll, wenn sich die Politiker auf einen Konsens einigen: „Oft kocht ja jeder sein eigenes Süppchen. Wenn der öffentliche Personennahverkehr erweitert wird und die Löcher in den Straßen verschwinden, ist schon einiges erreicht.“ Zu verbessern gebe es genug, da vieles im Argen sei.

Ilse Helleken wünscht sich generell mehr Sitzgelegenheiten im Freien: „Es gibt in den Städten so schöne Plätze, wo diese einfach fehlen.“ Außerdem würde sie die Städte mit Bepflanzung und Blumenkübeln aufhübschen. „Das zieht die Menschen immer an. Und wenn sich die Politiker zusammenfinden, kann das hier was werden.“

Eva-Maria Buggert sagt: „Ich finde diesen Zusammenschluss sehr positiv, wenn nicht jeder seinen eigenen Vorteil im Auge hat. Die Erhaltung der Stadtbilder im Bergischen Land finde ich wichtig, wenn es um Fördermittel geht.“ Weitere Investitionen sollen in den Straßenbau, den Ausbau von Bushaltestellen und in Stadtbusse, die in die Stadtteile fahren, fließen. Für Caroline Pilling ist der Zusammenschluss nicht uninteressant: „Wenn man es richtig angeht, ist es auf jeden Fall effizienter. Und einzelne Städte bleiben nicht auf der Strecke.“ Man möge den öffentlichen Personennahverkehr sowie die Infrastruktur für Fahrradfahrer und Fußgänger verbessern, wenn es um die Investition von Fördergeldern gehe.

Karl Alsdorf ist davon überzeugt, dass die Allianz eine gute Sache ist: „Bevor jede Stadt über ihre Angelegenheiten klagt, wäre es gut, sich gemeinsam auszutauschen und Lösungen zu finden.“ Zu bedenken sei natürlich, dass die Leute in den Rathäusern an ihren Pöstchen kleben und durch den Zusammenschluss die Verwaltung verschlankt werde. „Fördergelder sollten in die maroden Straßen und Bürgersteige gesteckt werden. Und man muss aufpassen, dass die Geschäfte nicht aus den Innenstädten verschwinden.“ Auch die Außengastronomie solle nicht so hoch besteuert werden, meint der Wuppertaler.