Umwelt Leitfaden für Straßengrün geplant
Wuppertal · Interessierte können sich in einem kostenlosen Kurs einbringen. Am Ende soll eine Broschüre mit Tipps entstehen.
Mehr Grün in der Stadt! Das ist das Ziel der IG Wuppertals urbane Gärten (WUG). Darf ich das „Straßenbegleitgrün“ mit Blumensamen bestreuen? Welche Regeln gelten, wenn ich Blumen um einen Straßenbaum herumpflanze? Wen kann ich fragen, wenn ich eine Brachfläche hübscher gestalten möchte? Diese Fragen möchte die Interessengemeinschaft in einem Bürgerleitfaden klären. Dazu sucht sie Mitstreiter.
„Wir wollen, dass sich mehr Leute um das Grün in der Stadt kümmern“, erklärt Michael Felstau von WUG. „Es gibt viele Grünflächen, wo man gärtnern könnte – wenn man wüsste, wie das geht.“ Durch gezielte Anpflanzungen könne man viel für den Artenschutz und gegen den Klimawandel erreichen. Gepflegte grüne Flächen machten eine Stadt natürlich auch attraktiv. Zudem können gemeinschaftlich bearbeitete Grünflächen den nachbarschaftlichen Zusammenhalt stärken.
WUG möchte mit Interessenten einen Leitfaden erstellen. Er wird finanziert aus dem Bürgerbudget 2017. In einer Umweltwerkstatt bei der Bergischen Volkshochschule ab dem 27. August sollen Natur- und Gartenbegeisterte gemeinsam die Themen festlegen, recherchieren und fotografieren. Als Vorbild dient der Leitfaden „Garten von nebenan“ der Grünen Liga für Berlin. Die Ehrenamtler sollen erforschen, wer in der Stadt für welche Themen der richtige Ansprechpartner ist und welche Regeln gelten. So darf etwa die Erde an der Baumscheibe eines Straßenbaums nicht umgegraben werden, um flach wachsende Wurzeln nicht zu gefährden. „Man muss sich auch abstimmen mit der Stadt, sonst reißen die städtischen Gärtner alles wieder raus“, erklärt Michael Felstau. Andererseits findet er es sinnvoll, immer wiederkehrende Fragen ein für alle Mal in dem Leitfaden zu klären, um den städtischen Mitarbeitern Zeit zu sparen. Vorhandene Initiativen in Wuppertal sollen ebenfalls vorgestellt werden.
„Wir wollen auch ein paar Anregungen geben, was man konkret und niederschwellig tun kann“, betont Felstau. Während Trockenperioden einen Baum gießen beispielsweise. Dabei könnte eine kleine Tafel am Baum helfen, zu überblicken, wer schon wann Wasser dorthin geschleppt hat.
Wie viele Seiten die Broschüre bekommt, hängt von den Teilnehmern und deren Ideen ab. Alle Beiträge sollen namentlich gezeichnet werden. Michael Felstau und Nadja Hildebrand hoffen, dass der Leitfaden bis Frühjahr 2021 zur neuen Gartensaison fertig ist und im Stadtgebiet verteilt werden kann.
Die Umweltwerkstatt beginnt am Donnerstag, 27. August, 19 bis 20.30 Uhr bei der Volkshochschule, Auer Schulstraße 20. Der Kurs ist kostenfrei auf Spendenbasis. tah