Wuppertaler ist Chef der Affenbande

Patrick Stanke spielt im Disney-Musical „Tarzan“ eine Hauptrolle. Die Premiere ist am 6. November in Oberhausen.

Foto: W. Winkler

Wuppertal. Im Bühnen-Dschungel des Metronom Theaters in Oberhausen laufen derzeit die Proben für das Disney-Musical „Tarzan“. Neben Alexander Klaws als Tarzan und Tessa Sunniva van Tol als Jane hat der Wuppertaler Patrick Stanke die Hauptrolle des Kerchak als Chef der Affensippe, in der der Junge Tarzan im Dschungel aufgezogen wird. Ihm zur Seite steht Sabrina Weckerlin als Kala, die sich für den Verbleib des Menschenkindes einsetzt, während der „Oberaffe“ den kleinen loswerden will. Die Premiere ist am 6. November.

Herr Stanke, was bedeutet Ihnen Ihre Rolle im Musical?

Patrick Stanke: Sehr viel. Für mich ist Tarzan ein Begriff wie Mogli aus dem Dschungelbuch oder Alice im Wunderland. Damit bin ich aufgewachsen und meine kleinen Söhne entdecken diese Geschichte gerade für sich. Der ältere ist zwei Jahre, der kleinere sechs Monate. Für die bin ich jetzt Tarzan.

Wäre diese Rolle statt des Oberaffen Kerchak nicht auch reizvoll gewesen?

Stanke: Nein, ich bin mit meiner Rolle absolut zufrieden. Der Tarzan passt alleine altersmäßig nicht mehr zu mir. Für den Kerchak wollte ich mich schon bei der Deutschlandpremiere des Musicals vor einigen Jahren im Hamburg bewerben und habe auch dafür vorgesungen. Aber damals hatte ich einfach zu viele andere Dinge zu tun. Jetzt freue ich mich besonders, da Oberhausen 40 Fahrminuten von der eigenen Haustür entfernt ist. Ich finde es sehr schön, bei einer großen Produktion von zu Hause zu starten und nahe bei der Familie zu sein, wie zuletzt bei „Evita“ in Wuppertal. Da war ich nur vier Minuten unterwegs.

Wie lange proben Sie schon?

Stanke: Wir proben seit Anfang September und das jeden Tag zehn Stunden lang. Am Anfang stand auch noch eine Fitnesswoche. Es geht ja auch darum, dass wir genau die Haltung der Affen einnehmen und uns wie sie bewegen. Das ist körperlich schon ganz schön anstrengend. Und die Proben dauern bis unmittelbar zur Premiere am 6. November.

Der Kerchak ist so etwas wie der Bösewicht des Musicals.

Stanke: Das würde ich so nicht sagen. Er ist der Anführer der Affenbande, quasi der Oberaffe. Er hat erlebt, wie Menschen seine Eltern getötet haben, und nun nimmt seine Frau Kala ein Menschenkind auf. Da wird ihm bewusst, dass das nicht gut gehen kann. Er erkennt die Gefahr für seine Sippe, wenn Tarzan groß wird, und will ihn deshalb wegbringen, auch wenn ihm das nicht leicht fällt. Aber in dem, was er tut lebt er nur seine Schutzinstinkte als Affe aus.

Sie sind selbst zweifacher Familienvater. Empfinden Sie privat ein ähnliches Schutzbedürfnis für Ihre Familie?

Stanke: Natürlich will man als Familienvater Frau, Kinder und das Heim schützen.

Was bedeutet Ihnen Familie?

Stanke: Ich bin mit drei Brüdern aufgewachsen. Da hätte ich es schwer, wenn ich zu Hause den großen Star markieren würde. Die Familie ist ein Ort, die mich erdet, die mir Rückhalt gibt. Ich bin ein Familienmensch.

Kommt Ihre Familie auch zur Premiere am 6. November?

Stanke: Ja, meine Familie wird vor Ort sein. Nur die Kinder lassen wir zu Hause, die sind zu klein für so eine Show. Außerdem sollen die beiden ja keinen schlechten Eindruck von ihrem Papa bekommen, wenn er Tarzan vertreiben will.