Wuppertaler kämpfen gegen die Ausbeutung in Textilbetrieben
Aktionen der „Kampagne für saubere Kleidung“ werden im Tal koordiniert.
Wuppertal. Der Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch mit mehr als tausend Toten hat weltweit für Entsetzen gesorgt. Jüngst reagierten viele deutsche Textilunternehmen nun, in dem sie sich zu besseren Arbeitsbedingungen für ihre Hersteller verpflichtet haben. Firmen wie H&M, Zara sowie Tchibo und Aldi sind darunter.
Dieses Signal begrüßte auch die internationale „Kampagne für saubere Kleidung“, deren deutschlandweite Aktivitäten von Wuppertal aus koordiniert werden. „Dieses Abkommen mit den Textilunternehmen ist ein ganz großer Erfolg“, sagt Koordinatorin Christiane Schnura, die in der Rudolfstraße in Barmen sitzt.
„Jetzt werden wir die Firmen kritisch begleiten, ob ihre Versprechungen auch eingehalten werden“, so Schnura weiter.
Auch weil das neue Abkommen nur für Bangladesch und nicht für andere Länder wie Kambodscha gelte, bestehe laut Schnura die Gefahr, dass Firmen in andere Länder weiterziehen könnten.
Bei der Kampagne handelt es sich um ein Netzwerk, in dem sich 20 bundesweit agierende Trägerorganisationen zusammen gefunden haben. In Wuppertal ist es seit zehn Jahren ausschließlich die Vereinte Evangelische Mission (VEM). Andere Träger sitzen unter anderem in Bremen, Münster und Berlin. Weltweit ist man mit 31 Ländern vernetzt.
Das Ziel der Kampagne leitet sich aus dem Namen ab. „Wir kämpfen für insgesamt bessere Arbeitsbedingungen in der Textilbranche“, sagt Christiane Schnura. Dazu gehören neben dem Arbeitsschutz und der Sicherheit am Arbeitsplatz auch eine angemessene Bezahlung und der Kampf gegen ausbeuterische Kinderarbeit.
Doch wie kann im Alltag jeder seinen kleinen Beitrag dafür leisten? „Dem Verbraucher wird es gar nicht so leicht gemacht, weil faire Kleidung nicht überall verkauft wird“, gibt Schnura zu. Der Kauf von sozial hergestellter Kleidung sei weiter der Königsweg.
Zudem sammelt die Kampagne Spenden, um weitere Aktionen zu finanzieren. Wer sich aktiv an der Kampagne beteiligen möchte, sei laut Christiane Schnura ebenfalls jederzeit willkommen. Weitere Infos im Internet unter: