Auszeichnung Wuppertaler wird erneut Naturfotograf des Jahres

Wuppertal · Klaus Tamm erhält zum dritten Mal die Auszeichnung der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen.

Mit diesem Foto unter dem Titel „Plagegeist“, das eine Mücke und eine Maus im Unterholz zeigt, gewann Klaus Tamm den Wettbewerb.

Foto: Klaus Tamm

Zum dritten Mal hat er es geschafft: Klaus Tamm ist nach 2012 und 2015 in diesem Jahr wieder zum Naturfotografen des Jahres gekürt geworden. Mit seinem Foto „Plagegeist“ konnte er sich im Wettbewerb der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen gegen etwa 4800 Einsendungen durchsetzen.

Zur Tierfotografie inspiriert wurde Tamm durch seinen Vater und seinen Großvater, die beide Jäger waren. „Ich bin früher viel durch die Büsche geschlichen“, erinnert er sich. Dabei habe er seine Leidenschaft für die Tiere entdeckt. Mit der Kamera in der Hand bleibe das Erlebnis mit dem Tier bestehen und das Tier selbst bliebe am Leben, anders als bei der Jagd. „Meine Motive sollen so sein, wie mit der Linse gemalt“, erklärt Tamm seinen Anspruch, jedes Foto wie ein Gemälde aussehen zu lassen. „Meine Fotos sind nicht dokumentarisch, sondern künstlerisch“, sagt er. Der Anspruch, ein tolles Foto zu machen, werde dabei immer größer.

Aus seinen mehr als 100 000 Archivfotos, seien für ihn nur etwa 20 perfekt. „Ich neige dazu, meine Fotos anhand des Erlebnisses zu beurteilen“, erklärt der Hobbyfotograf. Er fotografiere vor allem sehr viel vor seiner eigenen Haustüre in Wuppertal.

Klaus Tamm ist zum dritten Mal nach 2012 und 2015 zum Naturfotografen des Jahres gekürt worden.

Foto: Krzyzanowska

Bei den Fotowettbewerben gelten strenge Regeln. So darf er keine störenden Bildteile eliminieren. Die Bearbeitung seiner Fotos würde daher nur etwa zwei Minuten in Anspruch nehmen. Derzeit beschäftigt Klaus Tamm sich intensiv mit Wölfen in Niedersachsen. Freilebende Wildtiere in schönem Umfeld zu fotografieren, sei sehr schwierig und aufwendig. „Ich habe allein 300 Stunden gesessen, bis ich den ersten Wolf gesehen habe“, sagt er. Klaus Tamm kennt sich gut in der Natur aus. Um schöne Motive zu finden, würden er und seine Fotokollegen sich häufig austauschen. Dies sei stückweit auch ein Netzwerk. „Man braucht enorme Ausdauer“, sagt Tamm. Für seine Fotografien ist er viel unterwegs. So war er bereits auf den Falklandinseln, in Argentinien und in Chile, wo er den Andenkondor fotografiert hat, mit dem er 2017 Finalist im „Wildlife Photographer of the Year“-Wettbewerb war. Seine Reisen versucht er aber der Umwelt zuliebe deutlich zu reglementieren.

Tamm will die Menschen für
die Natur sensibilisieren

Auch dieses Bild mit einem Andenkondor ist im Archiv von Klaus Tamm zu finden.

Foto: Klaus Tamm

„Ich versuche die Menschen mit meinen Fotos ein stückweit für die Natur zu sensibilisieren“, erklärt Klaus Tamm. Es wäre ein großer Schritt, wenn sich die Menschen durch Fotos und Filme noch mehr für die Natur interessieren würden. 2015 hat Klaus Tamm die gemeinnützige Aufwind GmbH gegründet. Seine Erlöse aus dem Verkauf von Büchern, Bildern und Postkarten, sowie Wettbewerbsgewinne spendet er dem Natur- und Umweltschutz. So unterstützt er die Baumpflege für mehrere Jahre auf einer Obstbaumfläche im Wuppertaler Raum und schützt so die dort lebenden Steinkäuze. Das Projekt Remembering Elephants unterstützt den Wildtierschutz gegen illegale Abschüsse und Wilderer.

„Insektensterben ist die größte Herausforderung, die wir als Naturschützer zu stemmen haben“, sagt er. Für den Erhalt der Insektenpopulation sei schon ein Projekt in Planung. Er wünscht sich, dass Landwirte Unterstützung erhielten, um Flächen aus der intensiven Landwirtschaft rauszunehmen: „Das wäre ein großartiger Effekt für den Naturschutz“, sagt er.