Wuppertaler Kroaten im WM-Fieber
Beim Finale feuern mindestens 1397 Landsleute die „Karierten“ an.
Am vergangenen Mittwoch war es soweit. Kroatien zog zum ersten Mal in der Fußballgeschichte in ein WM-Finale ein. Bis in die zweite Halbzeit der Verlängerung stand es 1:1. Dann traf Kroatiens Stürmer Mario Mandzukic. Die 1998er Generation um Davor Suker getoppt. Modric, Rakitic, Mandzukic und Co. heißen die neuen Helden am kroatischen Fußballhimmel.
Das wurde natürlich auch in Wuppertal von den kroatischen Mitbürgern gefeiert. Schließlich sind die Kroaten unter den WM-Teilnehmern im Tal mit 1397 Bürgern als drittstärkste Kraft vertreten. „Wenn wir Weltmeister werden sollten, gibt es noch mehr Autokorsos und Feiern auf den Straßen“, erklärt Marko Donacet-Loso. Der 39-Jährige ist sonst als Pater der kroatisch-katholischen Mission in Wuppertal tätig. Dort gehört außer den geistlichen Tätigkeiten auch die Leitung der Mission zu seinen Aufgaben.
Aktuell sei er urlaubsbedingt aber in Zagreb. Er reise einmal durch Kroatien, schaue die WM-Spiele meist in Cafés oder Bars. So wird es auch am Sonntag sein. Die Kroaten hätten im Finale noch etwas gutzumachen. „1998 verloren wir wegen der beiden Tore von Lillian Thuram gegen die Franzosen“, blickt er zurück.
Zwar könne man die heutige Mannschaft nicht mit der damaligen vergleichen, aber er erwarte diesmal die Revanche. „Unser Vorteil gegenüber den Franzosen ist unsere Erfahrung“, sagt er mit Blick auf Spieler wie Ivan Rakitic und Luka Modric. „Wir wissen, was es heißt, unter Druck zu stehen“, ergänzt er. Gegen die Engländer kam das Team etwa nach einem Rückstand zurück, ebenso wie gegen die Russen im Viertelfinale.
Doch auch ein zweiter Platz würde nicht tiefe Trauer im Land bedeuten. „Für uns ist es schon ein großer Erfolg bis ins Finale gekommen zu sein“, sagt Donacet-Loso. Und so würden auch die Spieler am Montag bei einer großen Willkommensfeier in Zagreb begrüßt werden. „Ich erwarte da sogar rund 100 000 Leute.“
Besonders hebt er zudem das Tor von Eintracht Frankfurt-Spieler Ante Rebic gegen die Argentinier im zweiten Gruppenspiel hervor. „Das war neben dem Finaleinzug und dem Elfmeterkrimi gegen Russland mein schönster WM-Moment“, verrät er. Doch es soll nicht der letzte sein. Die Krönung soll noch kommen. Am liebsten am Sonntag. Dann fiebern auch die Mitglieder der kroatisch-katholischen Mission mit ihrer Nationalmannschaft. Red