Kultur Wuppertaler Künstlerin gestaltet bunte Bänke für den Nordpark

Barmen. · Künstlerin gestaltet mit Jugendlichen Mosaikverkleidungen für Sitzplätze.

In Ronsdorf hat Ute Scholl-Halbach schon eine Mosaikbank unter Beteiligung vieler Kinder gestaltet.

Foto: Fries, Stefan (fri)

In Ronsdorf steht schon eine bunte Bank, die viele Ronsdorfer Kinder und Jugendliche mitgestaltet haben und die ein Hingucker an der Einfahrt zum Stadtteilzentrum ist. Jetzt arbeitet die Ronsdorfer Glaskünstlerin Ute Scholl-Halbach an vier weiteren Bänken im Stil des spanischen Künstlers Antoni Gaudí, die im Nordpark farbige Akzente setzen sollen. Wieder helfen ihr bei der Herstellung der Steine Kinder und Jugendliche, bei der Zusammensetzung im September können ihr Bürger helfen.

Die vier Bänke sollen ab Herbst am Spielplatz im Nordpark zum Ansehen und Ausruhen einladen. Sie bestehen jeweils aus einem Betonkorpus, der mit bunten Steinen verziert wird. Ute Scholl-Halbach hat dafür Motive der Schöpfungsgeschichte entworfen. Auf der ersten Bank sollen Chaos, Wasser, Sterne und das Firmament zu sehen sein, auf der zweiten Fische im Wasser, auf der dritten Tiere im Dschungel und auf der vierten Menschen und Häuser.

„Ich möchte diese Kunstwerke im öffentlichen Raum mit Jugendgruppen, Kindern von Geflüchteten und den geistig behinderten Schülern und Schülerinnen der Förderschule am Nordpark realisieren“, sagt die Künstlerin. Eine Klasse der Förderschule am Nordpark war schon in ihrer Werkstatt in Ronsdorf. „Die Kinder waren vorher ganz schön aufgeregt“, berichtet Lehrerin Birte Koch. Ute Scholl-Halbach habe sie aber sehr herzlich empfangen.

Von den zehn Jugendlichen zwischen 13 und 15 Jahren durfte eine Gruppe für die Dschungel-Bank farbige Fliesen mit dem Hammer in kleine Mosaiksteine teilen und die scharfen Kanten abschlagen. „Das war ganz schön harte Arbeit“, sagt Birte Koch. „Aber es hat den Kindern auch Spaß gemacht.“

Eine andere Gruppe durfte vorgeschnittene Glasscherben farbig bemalen, teils als grüne Blätter, teils als bunte Fische. Ein besonderer Moment war es für sie, als sie am nächsten Tag dabeisein durften, als Ute Scholl-Halbach die Scherben nach dem Brennen aus dem Ofen holte: Die vorher matten Glasstücke hatten nun leuchtende Farben.

Andere Klassen der Schule werden demnächst weitere Glas- und Fliesensteine produzieren. Weil die Schule den Nordpark und den Spielplatz häufig besucht, werden die Kinder ihr Werk künftig immer wieder sehen. Auch andere Kinder- und Jugendeinrichtungen des Stadtteils sollen noch beteiligt werden. Tatkräftige Hilfe braucht die Künstlerin auch für das Aufkleben der bunten Steine auf die Betonkörper. Dazu will sie im September interessierte Bürgerinnen und Bürger in den Nordpark einladen.

Ute Scholl-Halbach sucht
noch Spender und Sponsoren

Ute Scholl-Halbach ist überzeugt: „Diese Bänke werden als nachhaltiges Kunstobjekt viel Beachtung finden und eine Aufwertung des Umfeldes bedeuten.“ Für sie selbst hat das Projekt noch eine weitere Bedeutung: Es wird ihre offizielle Abschlussarbeit im Studium zur Mosaikkünstlerin an der Mosaikbauschule in Dortmund. Die freischaffende Künstlerin führt schon seit 15 Jahren Mosaikprojekte durch, bei denen sie das künstlerische Arbeiten mit sozialer und pädagogischer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen verbindet.

Zur Finanzierung der Bänke im Nordpark braucht Ute Scholl-Halbach noch Unterstützung. Dafür hofft sie auf Unternehmen und Bürger aus Barmen, die sich dem Nordpark verbunden fühlen. Die Trägerschaft für dieses Projekt liegt bei der „Landesarbeitsgemeinschaft Kunst und Medien NRW“, die Kultur-Projekte mit Kindern und Jugendlichen unterstützt, daher können Spenden auch abgesetzt werden.