Chor Wuppertaler Kurrende berichtet begeistert von der jüngsten Tournee durch Polen
Wuppertal · Die Kinder haben eine anstrengende, aber erfolgreiche Konzertwoche hinter sich.
In der ersten Herbstferienwoche gingen die Wuppertaler Kurrendaner auf eine Tournee, die nach Legnica (Liegnitz) und Wroclaw (Breslau) in Polen sowie nach Saalfeld und Arnstadt führte. Valentin (10) und Julius (12) singen beide im Sopran und zählen zu den jüngsten der 32 Sänger, die an der Konzertreise teilnahmen. Eigentlich hätten sie jetzt Probe, aber sie nehmen sich etwas Zeit, um über ihre Reise zu berichten. Julius erklärt gleich, dass eine Tournee etwas völlig anderes ist, als eine Klassenfahrt. „Wir waren jeden Tag in einer anderen Stadt, es gab viel Abwechslung und es war total spannend“, berichtet er. Fast täglich wurde geprobt und es gab fünf Konzerte. In Wuppertals Partnerstadt Legnica war das Konzert ausverkauft, das Publikum begeistert. Im Anschluss wurden die Sänger zusammen mit jungen Leuten aus der Partnerstadt zu einem Bankett im Barocksaal der Ritterakademie eingeladen. „Das war ein richtiges Festessen, wir sind super verwöhnt worden“, berichten die Jungen und schwärmen von Pierogi und anderen polnischen Köstlichkeiten. „In Polen haben wir in Hotels übernachtet und das Essen war immer klasse“, ergänzt Valentin.
In Wroclaw sangen die Wuppertaler Kurrendaner gemeinsam mit einem polnischen Knabenchor. „Das war großartig und wir haben eine weitere Kooperation mit diesem Chor geplant“, sagt Tilmann Klett, der Manager der Kurrende. Klett und der Chorleiter Markus Teutschbein sind stolz auf die sängerischen Leistungen der Kurrendaner, zumal wegen der Corona-Einschränkungen erst kurz vor den Sommerferien wieder mit dem Singen begonnen wurde.
Bei einer „Zwergen-Stadtführung“ in Breslau mit von der Partie
„Die Konzerte sind sehr gut gelaufen, die Jungs haben sehr konzentriert und intensiv gesungen“, sagt Klett. Den jungen Sängern ist durchaus bewusst, dass sie als Kulturbotschafter unterwegs sind. Sie wollen nicht nur Spaß am Singen haben, sondern auch gute Leistungen zeigen. Die Frage, ob eine solche Tourneewoche anstrengend sei, beantworten Julius und Valentin ganz klar mit „Ja“. Doch sie berichten auch vom abwechslungsreichen Kulturprogramm, vom Ballspielen in Pausen, von intensivem Austausch mit anderen Knabenchören und von Sightseeing-Touren.
In Breslau nahmen sie an einer „Zwergen-Stadtführung“ teil. 170 Kupferzwerge stehen dort in der Altstadt. „Wir mussten so viele wie möglich finden“, sagt Julius. „Und streicheln“, ergänzt Valentin lachend, „denn das soll Glück bringen.“
In Saalfeld waren die Sänger in Gastfamilien untergebracht und haben auch mit diesen viel unternommen. Die Feengrotte dort hat Julius ganz besonders in Erinnerung: „Da haben wir spontan gesungen, das war ein cooler Klang“, sagt er. Der Chor, der auch große chorsinfonische Werke von Johann Sebastian Bach singt, war zum Abschluss der Tournee zu Gast in der Bachkirche im thüringischen Arnstadt, wo der 18-jährige Bach 1703 seine erste Organistenstelle antrat. Julius und Valentin hätten noch viel über die Herbsttournee zu berichten, doch sie müssen schnell zur Probe der Soprane. Dort wird das Programm für die Adventskonzerte einstudiert, das ab Ende November in vielen Kirchen im Bergischen Land präsentiert werden soll.