Reisetipps App aus dem Tal warnt Reisende vor Gefahren
Wuppertal · Corona-Virus, Krieg, Kriminalität - das Programm von Niklas Niederprüm warnt Reisende.
Der Wuppertaler Niklas Niederprüm hat die App Travelsheriff entwickelt, die es Reisenden ermöglicht, in Echtzeit per Handy Reiseinformationen aus aller Welt abzurufen. Zudem können sich registrierte Nutzer über diese Plattform über aktuelle Reisewarnungen austauschen, oder Tipps für Reiseziele geben.
Ein goldener Sheriff-Stern ist das Logo der neuen App, die bisher noch von einer relativ kleinen Gruppe genutzt wird. Seit etwa anderthalb Monaten ist die App im App-Store erhältlich. „Etwa 150 Nutzer haben sich die App herunter geladen und sich registriert, aber ich bin mir sicher, dass in den kommenden Wochen und Monaten noch einige hinzu kommen werden, denn für viele Menschen wird das Thema sicheres Reisen immer wichtiger“, sagt Niklas Niederprüm, der in Maastricht International Business Finance studiert hat und nun für ein großes Kommunikationsunternehmen in Düsseldorf arbeitet.
Aktuell löst das Coronavirus Verunsicherungen unter Touristen und Geschäftsreisenden aus - und das längst nicht mehr nur in China, wo die Krankheit eine wachsende Zahl von Todesopfern fordert. Wer den Travelsheriff aktiviert, der erhält auf einer Weltkarte einen schnellen Überblick über die allgemeine Gefahrenlage. Rot sind zum Beispiel Länder wie Afghanistan, Libyen, Syrien oder Somalia gekennzeichnet, für die es eine landesweite Reisewarnung gibt. Wer die rote Ampel für Syrien anklickt, der wird vor militärischen Konflikten, Entführungen, Terror, Mord und allgemeiner Kriminalität gewarnt. Auf gelb steht die Ampel aktuell für China mit Hinweis auf die Provinzstadt Wuhan, wo das Virus die meisten Opfer gefordert hat. Für China haben zwei Nutzer der App bereits weitergehende Informationen zum Ausbruch der Epidemie durch das Coronavirus eingegeben. Auf grün steht die Ampel für Deutschland und den Großteil der europäischen Länder.
„Die Idee für den Travelsheriff hatte ich 2018, als meine Eltern nach Bali fliegen wollten, aber die Urlaubsregion kurz zuvor von einem Erdbeben betroffen war. Über die offiziellen Reisewarnungen hinaus ist es in solchen Fällen sehr hilfreich, ungefilterte Informationen direkt aus der Region zu erhalten“, sagt der 24-Jährige. Außerdem könnten sich die Nutzer über lohnenswerte Ziele oder Reservierungen austauschen.
Die App hat er in Indien programmieren lassen, was erklärt, warum etwa die Hälfte der bisherigen Nutzer aus Indien kommt. „Es hat anderthalb Jahre gedauert, bis die App an den Start gehen konnte. In dieser Zeit ist zum Glück niemand anderes auf eine vergleichbare Idee gekommen.“
Was den Nutzen der App ausmacht, ist ihre Aktualität. Von einem User wurde zum Beispiel gerade erst der dritte Fall einer Corona-Erkrankung in Kerala in Indien gemeldet. Offizielle Reisewarnungen gibt es hingegen aktuell für Indien noch nicht. Über eine Zeitleiste lassen sich die Meldungen nach ihrem Neuigkeitswert filtern.
App ist als soziales Projekt angedacht
Einen finanziellen Gewinn erwartet Niklas Niederprüm über Werbeeinnahmen zunächst einmal nicht, denn dafür sei die Zahl der Nutzer noch viel zu gering. „Ab zehn Nutzer könnte man Werbung schalten, aber das ist vorerst nicht vorgesehen. Mir geht es vor allem darum, eine gute Idee als soziales Projekt umzusetzen“, sagt Niederprüm.
Die Spielregeln sind klar: Wer sich registriert, der darf auch Warnungen oder Tipps auf der Plattform einstellen. Alle anderen haben zumindest die Möglichkeit, bereits gepostete Nachrichten zu lesen. In der Woche sind es bisher 200 bis 800 Zugriffe durch Besucher der Internetseite, die Zahl wächst.
Die App Travelsheriff kann kostenlos im App-Store heruntergeladen werden. Wer sich lediglich über die aktuellen Inhalte des Travelsheriffs informieren möchte, der wird im Internet fündig unter: