Gesellschaft Wuppertaler Projekt „Tellerglück“ startet am Montag
Bei dem neuen InnenBandStadt-Projekt liegt das Glück auf dem Teller – Teilnehmer tauschen Rezepte und Geschichten aus.
Essen verbindet. Das wissen die beiden Studentinnen Kathrin Schwarz (26) und Annika Bertram (27) ganz genau. Im Rahmen ihres Studiengangs Public Interest Design an der Bergischen Universität haben sie sich das Projekt „Tellerglück“ ausgedacht. Es ist Teil der InnenBandStadt-Förderung und wird mit 1999 Euro unterstützt.
Die Idee hinter Tellerglück ist simpel. Jeder Teilnehmer steuert etwas einem Buffet bei. Dann wird in lockerer Atmosphäre gegessen und gequatscht. „Teil unseres Studiengangs ist es, jedes Semester ein Projekt auf die Beine zu stellen. Da wir beide gerne essen, kochen und uns mit anderen Leuten zusammenfinden, haben wir darin die Möglichkeit gesehen, das zu verbinden“, berichtet Schwarz.
Die Idee ist es, einen Begegnungsraum zu schaffen, wo Menschen aus den verschiedenen Stadtteilen zusammenkommen können, „die sich in ihrem Alltag vielleicht nicht begegnen“, sagt Bertram. Wuppertal sei eine Stadt mit vielen verschiedenen Lebensrealitäten. „Man läuft in der Stadt an so vielen Menschen vorbei und kommt außerhalb seinen Kreises nicht mit ihnen in Berührung.“
Also wollen sie die Menschen zusammenbringen, wollen, dass sie Erlebnisse teilen. „Damit das auch eine persönliche Note hat, soll jeder etwas von sich mitbringen – zum Beispiel ein Rezept seines Lieblingsgerichts aus der Kindheit, das die Oma immer gekocht hat, oder ein Rezept für ein Gericht, auf das man gerade Lust hat. So bringt jeder ein Stück seines Selbst mit“, erklärt Bertram. Aus allen gesammelten Rezepten soll anschließend ein kleines Magazin entstehen. Vielleicht, so überlegen sie, ließe sich davon mithilfe eines Kooperationspartners auch eine größere Menge drucken und verlegen. „Das steht noch in den Sternen, wäre aber schön zu haben“, sagt Annika Bertram.
Die insgesamt drei Veranstaltungen finden über die Stadtteile verteilt statt – an urbanen Orten: auf Parkhausdächern und Parkflächen. „So ist man mitten in der Stadt und mitten im Geschehen dieses rechtwinkligen grauen Lebens der Stadt, aber doch draußen an der frischen Luft, oben über den Dächern. Das ist dann doch wieder ein intimer Rahmen“, erklärt Bertram. Dahinter stecke die Idee, sich Räume oder gar eine ganze Stadt anzueignen. „Es ist möglich, dass ein Parkhausdach, das man normalerweise nicht mit Leben und Menschen verbindet, zu etwas ganz Schönem und Wundervollem werden kann, das auch mitgestaltet werden kann“, sagt sie.
Platz bei den Veranstaltungen ist jeweils für etwa 20 Personen. „Es kann sich jeder anmelden, der Lust darauf hat. Das ist von Wuppertal für Wuppertal. Ich glaube, das wird eine schöne Runde“, so Bertram. Kathrin Schwarz hat das Konzept kürzlich zu ihrem Geburtstag getestet. „Ich war erstaunt, wie gut das funktioniert und wie schnell man über das Essen ins Gespräch kommt“, berichtet sie. Denn auch auf ihrer Geburtstagsfeier kannten sich nicht alle Gäste untereinander – genauso wie es auf dem Parkdeck sein wird. „Da bilden sich dann drei oder vier Grüppchen, das passt perfekt.“
Die erste Veranstaltung findet am Pfingstmontag, 20. Mai, von 17 bis 21 Uhr auf dem Sonnendeck des City-Arkaden-Parkhauses in Elberfeld statt. Zweiter Termin ist Sonntag, 23. Juni, 17 Uhr in Unterbarmen. Der genaue Ort ist noch in der Abstimmung. Der dritte Termin ist für Sonntag, 28. Juli, 17 Uhr in Barmen terminiert. Auch hier folgt der Treffpunkt noch. Anmeldungen und weitere Infos unter