Quartiersarbeit Tuhuus hat große Pläne für 2021

Langerfeld. · Das Quartiersbüro Langerfeld findet Lösungen für Beratungsstellen und sucht Ehrenamtler für neue Projekte. Einen Bücherschrank soll es auch geben.

 Die Quartiersentwicklerinnen des Tuhuus in Langerfeld, Andrea Knoll und Anke Kirchmann-Bestgen, haben viel vor.

Die Quartiersentwicklerinnen des Tuhuus in Langerfeld, Andrea Knoll und Anke Kirchmann-Bestgen, haben viel vor.

Foto: Tuhuus Langerfeld/Bettina Osswald 2020_mail@photog

Von wegen alles steht still im Lockdown: Anke Kirchmann-Bestgen und Andrea Knoll vom Tuhuus Quartiersbüro in Langerfeld haben alle Hände voll zu tun. Denn für das Jahr 2021 haben sie viel geplant – trotz Corona.

Die Corona-Pandemie traf auch die Arbeit des Quartiersbüros zunächst hart, das monatliche Austauschtreffen, die „Ideenschmiede“, musste ins Digitale verschoben werden (die WZ berichtete). Und seitdem schaue man, was man Digitales anbieten könne, um zu helfen. „Mit den Möglichkeiten von Videokonferenzen haben wir trotz Corona sehr viel Aktivität“, sagt Andrea Knoll. Denn auch jetzt möchten sie weiterhin die Verbreitung von Informationen und die Mobilität im Quartier vor allem für ältere Menschen verbessern.

So hat es bei der Umsetzung eines gewünschten Bücherschranks in Langerfeld Fortschritte gegeben. Ende 2019 seien mehrere Bürger an Tuhuus heran getreten mit dem Wunsch, einen eigenen offenen Bücherschrank in Langerfeld zu haben. „Wir haben uns auf den Weg gemacht und recherchiert was es für Möglichkeiten gibt“, so Knoll. Schließlich habe man einen Hersteller gefunden, der verschiedene Modelle an Bücherschränken in ganz Deutschland kreiert. Der gestaltbare Schrank biete so auch eine Vitrine mit der Möglichkeit, sie als schwarzes Brett oder als Ausstellungsraum für Quartierskunst zu nutzen. Auch die Bezirksvertretung habe sich bereitwillig gezeigt und einen erheblichen Teil zur Finanzierung beigetragen. Nun müsse noch der Standort geklärt werden und der Rest des Geldes aufgetrieben werden.

In den Monaten des Lockdowns haben sie außerdem an Schulungen für Nachbarschaftshelfer gearbeitet. „Das Kursangebot ‚Fit für die Nachbarschaftshilfe‘ ist vom Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz“, erklärt Anke Kirchmann-Bestgen. Das sei ein wichtiger Partner, denn Tuhuus bedeute auch, dass sich Leute gegenseitig helfen und einen Beitrag zur gegenseitigen Versorgung in Langerfeld leisten.

Ehrenamtler werden für verschiedene Projekte gesucht

Der Kurs soll am 24. Februar starten und richtet sich an Ehrenamtler, die Tipps und Informationen suchen, sich als Nachbarschaftshelfer sicherer zu fühlen. Zudem werden Spaziergangspaten gesucht, die ältere Menschen mit Mobilitätseinschränkungen im Quartier bei Spaziergängen begleiten. „Wir möchten ihnen eine Unterstützung und Begleitung an die Seite geben“, so Knoll, „um die Unsicherheit zu überwinden.“ Durch die Pandemie sei das Thema viel brennender – wenn man nach dieser langen Zeit daheim die ersten Schritte vor die Tür wagt.

In den frühen Sommermonaten hoffen sie außerdem, das Themenjahr „Demenzfreundlichkeit im Stadtteil“ zu starten. Der Startschuss hatte sich aufgrund der Pandemie verzögert. So soll es, wenn es die Pandemie erlaubt, Informations- und Beratungsveranstaltungen an verschiedenen Orten im Stadtteil geben. Das allgemeine Beratungsangebot des Büros könne zurzeit nicht wie gehabt als offene Sprechstunde stattfinden, aber auf Nachfrage könne man Termine vereinbaren. Wenn Angehörige etwa Fragen zur Pflege und Unterstützung ihrer älteren Familienmitglieder haben. Zudem gibt es das Angebot der Diakonie Wuppertal Soziale Teilhabe, die Seniorenschuldnerberatung, die nach Terminvereinbarung im Quartiersbüro stattfinden kann. Beide Beratungsangebote sind kostenlos, vertraulich und werden von Fachkräften durchgeführt.

Schließlich soll der Quartiersbus ins Rollen gebracht werden, welcher ältere Menschen „auf Rädern zum Essen“ bringen soll. Als Brücke für mobil eingeschränkte Senioren. Für den bislang aufgrund der Pandemie ungenutzten Bus werden ehrenamtliche Fahrer gesucht. „Je nachdem wie sich die Impfsituation entwickelt, hoffen wir, dass wir das noch in diesem Jahr umsetzen können“, so Knoll.