Pannenserie Wuppertaler Schwebebahn: Risse im Drehgestell

Wuppertal · An Schwebebahnen haben die Drehgestelle Materialfehler. Die WSW sehen jedoch kurz- und mittelfristig kein Risiko.

Die neue Schwebebahn verursacht Probleme.

Foto: Fischer, A. (f22)/Fischer, Andreas (f22)

Am 10. Oktober berichtete die WZ, dass die Wuppertaler Stadtwerke nicht ausschließen können, die Drehgestelle an allen 31 Schwebebahnen austauschen zu müssen. Nach Informationen der WZ liegen den Stadtwerken Gutachten vor, wonach die Drehgestelle aufgrund von Materialfehlern minimale Risse aufweisen, die auf lange Sicht zum Bruch eines Drehgestelles führen könnten. „Kurz- und mittelfristig besteht beim Einsatz der Drehgestelle kein Risiko. Die Gutachten dienen dazu, um zu klären, ob die von uns erwartete Lebensdauer von 30 Jahren für ein Drehgestell realistisch ist. Wir befinden uns mit dem Hersteller Kiepe in einem kritischen Austausch“, sagt Unternehmenssprecher Elmar Thyen.

Kritischer Austausch - das bedeutet im Klartext: Es geht vor allem um Fragen der Gewährleistung. In den vergangenen Jahren hat Kiepe 31 Schwebebahnwagen in Valencia für 122 Millionen Euro montiert und nach Wuppertal geliefert. Seitdem hat es immer wieder technische Probleme mit den neuen Bahnen gegeben. Im Mai 2017 gab es den Kontakt einer Bahn mit dem Gerüst. Die Klärung dauert bis heute an und das ungelöste Problem verhindert, dass die Bahnen schneller als Tempo 40 km/h fahren können. Die Mängelliste reicht von Auffälligkeiten beim Material des Drehgestells bis zu Problemen bei der Klimatisierung und Böden, die sich aufwellen.

Der laufende Betrieb der Schwebebahn sei nicht gefährdet, so Elmar Thyen. Langfristig werden die Stadtwerke nach den Aussagen der Gutachter aus Duisburg nicht um den Austausch aller Drehgestelle an allen Wagen herum kommen. Die Drehgestelle sind Fahrgestell und Motor zugleich. Daher trifft die WSW das Problem im Kern. Insgesamt müssten 124 Bauteile ersetzt werden. ab