CBD-Öl und Kosmetik Start-up „Nutzkraut“ macht Hanfprodukte salonfähig

Wuppertal · Drei Wuppertaler Gründer bringen mit ihrem Start-up „Nutzkraut“ CBD-Öl, Kosmetik und weitere Produkte auf Hanfbasis auf den Markt.

Die Wuppertaler Jan Möller (23) und Haris Nezic (33) haben sich mit ihrem Start-up „Nutzkraut“ selbstständig gemacht. Sie verteiben CBD-Öl, bringen demnächst eine CBD-basierte Kosmetiklinie auf dem Markt.

Foto: Andreas Fischer

Mit ihrem Start-up „Nutzkraut“ begeben sich die drei Wuppertaler Jan Möller, Haris Nezic und Jason Killing auf größtenteils unberührtes, aber auch gefährliches Terrain. Ihr Plan: sich mit Nutzhanfprodukten selbstständig machen.

Das erste Erzeugnis haben die Unternehmer bereits auf den Markt gebracht, ein biozertifiziertes, Vollspektrum CBD-Öl. CBD ist ein Stoff, der aus weiblichen Nutzhanfpflanzen gewonnen wird und, anders als THC, bei Konsum keine berauschende, sondern eine beruhigende Wirkung entfaltet. Eingenommen werden können ein paar Tropfen des Öls bei Kopf-, Glieder- oder Menstruationsschmerzen, bei Schlafproblemen und innerer Unruhe.

Auf die Idee gekommen, sich in dem Bereich selbstständig zu machen, sind Möller und Nezic durch Nezic’ Mutter, die CBD-Öl gegen ihre Arthritisbeschwerden einsetzte und von der Wirkung mehr als begeistert war. „Wir haben uns daraufhin im Internet über Wirkungsweisen und den Markt informiert “, berichtet der 23-jährige Möller. „Und dabei festgestellt, dass es unserer Meinung nach nicht viele CBD Produkte auf dem Markt gibt, die unseren Qualitätsansprüchen entsprechen. Zudem ist die Branche nach wie vor eine Nische, noch ist kein großer Konzern involviert. Das hat uns gereizt.“ Unterstützt werden die Gründer mittlerweile von Produktentwickler Tim Borgmann.

Die Produktion ihres Vollspektrum CBD-Öls, das neben dem Trägeröl mit Extrakten aus der Hanfblüte angereichert wird und aufgrund der besonderen Herstellung über eine ganze Bandbreite an Wirkstoffen verfügt, ist allerdings nur der Anfang für das junge Start-ups. „Als Nächstes bringen wir eine CBD-angereicherte Kosmetiklinie heraus, dann folgt eine Modekollektion“, blickt Möller in die Zukunft.

Zusätzlich experimentieren die Gründer in den Bereichen Beton und Kunststoff auf Hanfbasis. Konkrete Formen - abgesehen von einem Aschenbecher aus Hanfbeton - hat bisher allerdings erstmal nur die Modelinie angenommen.

In Kooperation mit Studierenden der Fachhochschule Niederrhein wird voraussichtlich im Dezember die erste Alltagskleidungkollektion in den Verkauf gehen. T-Shirts, Pullover und Jogginghosen bestehen aus einem Mix aus Baumwolle und 60 Prozent Hanf, weg vom Öko-Stempel und hin zu Bewusstsein für Nachhaltigkeit. „Hanf lässt sich namlich ganz unkompliziert anbauen und wirkt es bodenregenerierend“, erklärt Möller die Vorteile.

Die Gründer sind gespannt, in welche Richtung sich ihr Start-up entwickeln wird. „Es ist Chance und Gefahr in einem“, sagt Nezic und weist auf die instabile, politische Diskussion über die Legalität von CBD-Produkten hin. „Noch kann man sie selbst in den Drogerien kaufen, im nächsten Jahr könnten sie bereits verboten sein.“

Die Produkte von Nutzkraut gibt es bisher im Onlineshop (nutzkraut.com) und im ausgewählten Einzelhandel. „Und wir freuen uns immer über neue Geschäftskunden“, betont Möller.