Abstimmung Studierende stimmen für eine Seilbahn

Wuppertal · Die Vertreter im Studierendenparlament votierten mit knapper Mehrheit für den Bau. Im Mai stimmen dann die Wuppertaler per Briefwahl ab.

Die Vertreter im Studierendenparlament wollen sowohl die Belange der Studenten als auch der Anwohner berücksichtigen.

Foto: dpa/Yui Mok

Wie stehen die Wuppertaler Studenten zur Seilbahn? Darüber diskutierten in der vergangenen Woche deren 21 gewählte Vertreter im Studierendenparlament (StuPa). Grundlage dafür war ein von der Juso-Hochschulgruppe eingebrachter Antrag beziehungsweise Resolution. „Als Wuppertaler Studierende stehen wir dem Projekt Seilbahn (…) positiv gegenüber“, lautet eine zentrale Aussage. Trotz Änderungen am Beschlusstext war das Ergebnis denkbar knapp. In einer geheimen Abstimmung votierten von 18 anwesenden Parlamentarier lediglich zehn für den Antrag. Sieben stimmten dagegen, ein Studierendenvertreter enthielt sich.

Jusos und Die LISTE, der Uni-Ableger der Satirepartei Die PARTEI, halten im StuPa die Mehrheit. Gemeinsam bilden sie den Allgemeinen Studierendenausschuss (Asta) – die Quasi-Regierung der Studenten. Grüne, Linke und der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) sind in der Opposition. Alle StuPa-Fraktionen unterstützen nach eigenem Bekunden grundsätzlich die Seilbahn.

„Eine Verkürzung der Fahrzeit von etwa 13 auf etwa drei Minuten mit der Seilbahn ist unerlässlich, um das momentane Chaos am Busbahnhof zu Stoßzeiten in Zukunft ad acta zu legen“, erklärt Yannik Düringer, Juso-Sprecher und Antragsverfasser. „Aus ökologischer Sicht ist darauf hinzuweisen, dass eine Seilbahn nur einen Bruchteil des Energiebedarfs von Bussen benötigt, der darüber hinaus mit Ökostrom realisierbar ist“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Fraktionen Grüne und Linke. „Der Antrag der Juso-Hochschulgruppe war in der Intention, das Projekt Seilbahn zu unterstützen, komplett richtig und unterstützenswert“, so Mike Stephan vom RCDS.

Während der RCDS korrigierbare „fachliche Mängel“ im Antragstext sieht und vergeblich eine Vertagung des Beschlusses beantragte, bewerten Grüne und Linke den Juso-Antrag als „nicht weitgehend genug differenziert“. Gerade die Konsequenzen auf das Busnetz entlang der Seilbahn-Route kämen zu kurz. So sei „eine bessere Anbindung des Campus Freudenberg leider bis dato lediglich während der Vorlesungszeit zugesichert worden.“ Auch sehen die beiden Fraktionen „die geplanten Einsparungen durch Ausdünnung der Taktung der Buslinien“ kritisch. „Die teilweisen Veränderungen im Busverkehr sind für uns aber absolut akzeptabel und legitimieren den Bau der Seilbahn“, erwidert Düringer, betont aber auch: „Wir haben immer gesagt: eine Seilbahn nicht zu jedem Preis.“

Der Asta-Vorsitzende Soufian Goudi (Jusos) kündigt an, die Ausgestaltung des Busnetzes entlang der Seilbahn-Route kritisch begleiten zu wollen. Linke und Grüne begrüßen dies, denn „auch, wenn wir als Opposition primär Studierendeninteressen vertreten, ist es uns ein Anliegen, die Bedenken der betroffenen AnwohnerInnen ernst zu nehmen“. Diese Aspekte hätten unter anderem im Juso-Antrag gefehlt, weswegen die Opposition nicht habe zustimmen können: „Wir bedauern, dass der Antrag daher lediglich mit einer knappen Mehrheit durchgewunken wurde.“

Der Asta kündigt indes an, aktiv für die Seilbahn zu werben und dabei eng mit der Hochschulleitung, die ebenfalls Befürworter des Projektes ist, zusammenzuarbeiten. Dabei fordert Asta-Vorsitzender Goudi: „Wuppertal muss mit demselben Mut an das Projekt gehen wie damals mit dem Döppersberg-Umbau.“