4:2 gegen Bonner SC Wuppertaler SV schießt sich für das Pokalfinale warm - so kann es weitergehen
Wuppertal · Die Generalprobe vor dem Finale im Niederrheinpokal ist geglückt: Der Wuppertaler SV hat offenbar Torhunger.
Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat sich in der Liga für das Niederrheinpokalfinale gegen Straelen am kommenden Samstag warm geschossen. In der vorletzten Partie der Saison bezwangen die Wuppertaler zu Hause den Bonner SC mit 4:2 (2:1) und verbesserten sich in der Tabelle auf Rang elf. Bonn steckt dagegen als Vorletzter mitten im Abstiegskampf.Dass die Mannschaft diesen angenommen hat, merkte man ihr von Beginn an an. Die Gäste versuchten immer wieder offensive Akzente zu setzen und hatten schon nach drei Minuten eine Riesenchance, als David Winke aus fünf Metern an WSV-Torwart Patzler scheiterte. Die Tore machte aber zunächst der WSV.
Trainer Björn Mehnert hatte die Formation gegenüber dem 6:2 gegen Duisburg im Pokal auf gleich vier Positionen geändert, wobei schon klar war, dass Noah Salau, der der wegen der fünften Gelben Karte gesperrt war, ersetzt werden musste. Für ihn verteidigte rechts Lars Bender. Dazu schonte Mehnert Mittelfeld-Ass Kevin Pires und Mittelstürmer Marco Königs. Für Pires begann Lars Holtkamp, spielte zentral defensiv im Mittelfeld. Mateo Aramburu stürmte In der Mitte. Zudem erhielt der junge Joelle Tomczak mal wieder einen Einsatz von Beginn an, stürmte rechts für Beyhan Ametov und machte das sehr gut. Nach fünf Minuten war er von Bonns Linksverteidiger Marcel Damaschek im Strafraum nur mit einem Foul zu stoppen. Kevin Hagemann verwandelte den fälligen Foulelfmeter zur frühen Führung.
Bonn zeigte sich aber nicht geschockt, hatte im Anschluss gute Gelegenheiten auszugleichen. Zweimal zielte der schussstarke Kapitän Dario Schumacher nur knapp daneben. Damaschek verpasste nach einem Freistoß freistehend im Strafraum. Effektiver war da der WSV, der praktisch mit seinem zweiten zwingenden Angriff das 2:0 erzielte.
Hagemann setzte sich im Strafraum schön durch, Tjorben Uphoff legte den Abpraller zurück auf Mateo Aramburu, der aus acht Metern einschoss. Schon der sechste Saisontreffer des Winterzugangs. Nur sechs Minuten später kam Bonn allerdings wieder heran, und es war verdient. Nach einer Ecke war Mittelstürmer Daniel Samuah im Strafaum sträflich unbedrängt und ließ Sebastian Patzler im WSV-Tor mit seinem Kopfball keine Abwehrchance. Der WSV musste offensiv mehr machen und tat das jetzt auch. Der kleine, agile Tomczak hätten zum Helden werden können, hatte gleich zwei Großchancen, beide Male von Hagemann vorbereitet. Erst flankte Hagemann etwas zu hoch, statt selbst abzuschließen, dann legte er Tomczak den Ball eigentlich perfekt auf, doch der scheiterte aus kurzer Distanz. Jetzt lief es umgekehrt wie in Halbzeit eins - der WSV hatte die Chancen, Bonn traf. Moritz Römling hatte zuvor noch toll gekärt, dann sprang ihm aber der Ball im Strafraum zu weit weg und Bonns Rudolf Karl Gonzales Vass nutzte das eiskalt zum Ausgleichstreffer.
Auch nach dem Wechsel hatte der WSV durch Römling und Tomczak zunächst gute Chancen, doch beide konnten Torwart Justin Dautzenberg nicht überwinden. Björn Mehnert wechselt nun mehrfach, einerseits sicher auch im Hinblick auf den Pokal, andererseits aber wollte man auch heute das Beste herausholen. Vor allem mit Burak Gencal bewies Mehnert dabei ein glückliches Händchen. Der Stürmer, der im Winter aus Bonn gekommen war, war kaum eine Minute auf dem Platz, da nutzte er einen Abwehrschnitzer der Gäste im Strafraum zum 3:2. Es blieb spannend, mit Chancen auf beiden Seiten.
Ehrlicherweise hätte sich Bonn den Ausgleich verdient gehabt, war aber im Abschluss nicht kaltschnäuzig genug, beispielsweise in der 81. Minute, als Gonzales erst an Patzler scheiterte, der Ball dann auf der Linie tanzte und bei der anschließenden Ecke Joey Müller auf der Linie klärte. Bei einem Konter in der 90. Minute erzielte der eingewechselte Beyhan Ametov dann die Entscheidung. Tomczak hatte ihn toll eingesetzt und der schnelle WSV-Stürmer war für die aufgerückte Bonner Abwehr nicht mer zu kriegen.
Fünf Tore vor einer Woche in Wiedenbrück, sechs Tore am Mittwoch gegen Duisburg, vier gegen Bonn - so kann es beim WSV weitergehen!